Viele Ortschaften haben es schon lange und auch Dedenborn hat es seit einigen Tagen. Aber Hammer, Huppenbroich und Eicherscheid haben es noch nicht: eine schnelle DSL-Verbindung in das weltweite Netz. Wer in diesen Ortschaften im Internet surfen will, muss geduldig sein. Von wegen Datenautobahn, die Verbindung gleicht eher einer Datenlandstraße.
Viele Übergangslösungen
Wer an einem Rechner online etwas erledigen möchte, muss geduldig sein. Dabei zeigen sich beispielsweise die Hammeraner sehr flexibel und nutzen alle technischen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten. Einige gehen über ihre Telefonleitung via ISDN oder Modem ins Netz, andere nutzen die Funkverbindung ihres Mobiltelefons für die Verbindung zur digitalen Außenwelt. Anders als in Großstädten gibt es aber auch dabei eine eingeschränkte Geschwindigkeit. Sogar die Verbindung via Satellit wird genutzt, allerdings ist da die Hardware sehr teuer. Noch sind Hammer, Huppenbroich und Eicherscheid also quasi isoliert.
Weil auf dem Land große Strecken zurückgelegt und mit entsprechenden Leitungen überbrückt werden müssen, rechnet sich das für die Anbieter gerade bei kleinen Ortschaften nicht. Daher herrscht absolute Unterversorgung.
Die Leerrohre für die Glasfaserleitungen von Eicherscheid nach Hammer liegen zwar schon eine Weile, aber noch machen sie ihrem Name alle Ehre und sind eben leer. Aber es gibt Hoffnung. „Die Gemeinde Simmerath hat von der Telekom die Zusage, das die Leitungen bis Mai 2010 liegen“, sagt Günther Kaulen von der Gemeindeverwaltung auf Anfrage. Das ist zwar noch lange hin, aber es ist immerhin früher, als viele Anwohner erwartet hatten.
In absehbarer Zeit werden also die Bagger anrücken, und Arbeiter werden Rohre verlegen. Firmen werden Eicherscheid mit Huppenbroich und Huppenbroich mit Simmerath verbinden. Dann können die leeren Rohre mit Glasfaserkabeln gefüllt werden. Und dann wird gesurft.
Um allen Bewohnern in der Gemeinde eine angemessene Internetverbindung zur Verfügung zu stellen, hat die Gemeinde Simmerath zwei Kooperationsverträge mit der Telekom abgeschlossen. In diesen Verträgen verpflichtet sich die Gemeinde, einen Teil der Kosten zu übernehmen. „Diese Deckungslücke können wir aus Mitteln des Konjunkturpaketes finanzieren“, sagt Günter Kaulen. Über die Höhe der Kosten, die die Gemeinde tragen wird, gab es allerdings keine Auskunft.
DSL für die Waldsiedlung
Der zweite Kooperationsvertrag betrifft Lammersdorf. Dort sollen einige Straßenzüge und zudem der Bereich Waldsiedlung angebunden werden.
Die Firmen im Rollesbroicher Gewerbegebiet können sich künftig auf das „High-Speed-Surfen“ freuen. Zwar herrscht dort keine Unterversorgung, „aber einige Firmen müssen größere Datenmengen übertragen“, weiß Kaulen. Ein Zeitplan dafür steht allerdings noch nicht.
Bericht: Eifeler Zeitung – Sarah Maria Berners