Ansprache von Jens Wunderlich, Ratsherr aus Huppenbroich
Liebe Huppenbroicherinnen, liebe Huppenbroicher,
vor fast genau einhundert Jahren wurde der Volkstrauertag eingeführt, als Gedenktag für die Kriegstoten des ersten Weltkrieges. Am 5. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt. Nun könnte man meinen, das sei eine würdige Tradition, einen Kranz niederzulegen, die Namen der Toten unseres Dorfes zu verlesen und man hat dem Tag Genüge getan.
Nein, wir sind weit davon entfernt, wir sind immer noch vom Krieg betroffen. Solange es Aggressoren wie Putin und die Hamas gibt, wird es Krieg auf der Welt geben. Und solange nimmt dieser Tag heute einen wichtigen Platz ein.
Wir sind hier zusammengekommen, um an diesem Tag der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Wir denken an die Verletzten und die Kinder, die ihre Eltern, ihr Zuhause verloren haben. Wir denken an die vielen Flüchtlinge, die in ihrem Land unterdrückt und politisch verfolgt werden.
Wir trauern um die vielen Menschen, die ihr Leben tagtäglich verlieren und um diejenigen, die noch immer unter den Folgen von Konflikten leiden.
Wir wissen, dass Krieg kein Mittel der Politik sein darf, dass Krieg nur Leid und Elend bringt, dass Krieg nur Verlierer kennt. Wir wissen, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, dass Frieden hart erarbeitet werden muss, dass Frieden unser höchstes Gut ist. Wir wissen, dass wir nur gemeinsam den Frieden sichern können, dass wir nur gemeinsam den Frieden gestalten können, dass wir nur gemeinsam in Frieden leben können.
Deshalb rufe ich euch heute auf, sich für den Frieden einzusetzen, in eurem persönlichen Umfeld, in der Gesellschaft, in der Welt. Zeigt Solidarität mit den Opfern von Krieg und Gewalt, zeigt Mitgefühl mit den Leidenden und Trauernden, zeigt Respekt für die Andersdenkenden und Andersgläubigen. Zeigt Mut, sich für eure Überzeugungen einzubringen, zeigt Verantwortung, sich für eure Mitmenschen einzusetzen, zeigt Hoffnung für unser Aller Zukunft.
Frieden fängt bei uns an. Hass, Neid, Streit, Egoismus sind Ursachen für Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Völkern. Schließen wir Frieden mit uns und unseren Mitmenschen. So beginnt Frieden im Kleinen und nur so kann Frieden im Großen wachsen.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Welt ein friedlicherer Ort wird.
Vielen Dank.
Text: Hans Keutgen
Foto. Axel Gussen