Schweigend in der Dunkelheit

Tiefe Dunkelheit liegt über dem Hatzevenn, als sich am Freitagabend schweigend der Trauerzug der Unfallstelle nähert. Nur das Warnlicht der beiden begleitenden Streifenwagen, Pechfackeln und der Schein eines Martinsfeuers am Horizont erleuchten fast gespenstisch die Einsamkeit der von Wiesen gesäumten geraden Straße.

Hier war vor Wochenfrist ein tragischer Verkehrsunfall geschehen, der einer 15-jährigen Schülerin aus Huppenbroich das Leben kostete. Der Wagen, in dem sie als Beifahrerin saß, war gegen einen Baum geprallt. Die Unfallstelle wurde in der vergangenen Woche zum Ziel zahlreicher Jugendlicher, die hier ihrer Trauer Ausdruck verliehen und eine kleine Gedenkstätte für die verunglückte Linda errichteten.

Der Trauerzug am Freitagabend von Konzen zur Unfallstelle auf der Hatzevennstraße unterstrich noch einmal die Trauer und Fassungslosigkeit, die dieser schreckliche Unfall in der gesamten Region ausgelöst hat.

Zwischen und 150 und 200 Teilnehmer, darunter auch eine Reihe Erwachsener, näherten sich schweigend der Unfallstelle. Hier markiert ein weißes Kreuz die Stelle, wo ein junges Leben ausgelöscht wurde. 200 rote Rosen haben die Organisatoren des Trauerzuges an Ort und Stelle bereit gestellt. Blumen, Kerzen und kleine Erinnerungsstücke werden am Straßenrand abgelegt. Die Stille wird nur unterbrochen durch leises Schluchzen und dezente Musik, die im Hintergrund gespielt wird. Später greift dann der älteste Bruder der Verunglückten zum Megaphon und zeigt sich überwältigt von der großen Anteilnahme, aber er findet auch mahnende Worte und appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der jungen Leute: Das schreckliche Geschehen möge allen eine Lehre sein. „Was uns als Trost bleibt, ist die Erinnerung.“

Dann werden neue Pechfackeln verteilt, und der Trauerzug geht auf dem gleichen Weg zurück nach Konzen. Hier am Treffpunkt waren zuvor Spendenboxen aufgestellt worden, um die Kosten für die Genehmigung und Versicherung des Zuges in Höhe von rund 300 Euro zu bestreiten. Seitens des Ordnungsamtes waren die Zufahrtsmöglichkeiten zur Hatzevennstraße in Konzen und Mützenich vorübergehend abgesperrt worden. Insgesamt acht Polizeibeamte, darunter auch zwei Kollegen der belgischen Gendarmerie, sorgten für die Sicherheit der absolut störungsfrei verlaufenen Veranstaltung.

Bericht