Kleiner Mann hoch zu Ross. Der dreijährige Milan fühlt sich im Sattel des freundlichen Ponys Jakob augenscheinlich pudelwohl.
Mehr als 80 prächtig geschmückte Pferde und Haustiere bei der Huppenbroicher Pferdesegnung durch Pfarrer Michael Stoffels am Maifeiertag.
Huppenbroich. So beginnen Erfolgsgeschichten und Traditionen. Zum vierten Mal bereits richtete die Huppenbroicher Dorfgemeinschaft am Donnerstag, 1. Mai, eine priesterliche Segnung Nordeifler Rösser, Reiter und Kutschenequipen aus.
Haus- und Schmusetiere mit dabei
Die feierliche Handlung wurde vom Simmerather Pfarrer der Gemeinden (GdG), Michael Stoffels, im Sinne des heiligen Sankt Georg vollzogen. Seit der Premiere hat sich die Segnung auch auf die „Zuständigkeit“ des heiligen Franz von Assisi erweitert. Denn der Schutzpatron aller Tiere und deren beschützende Freunde hätte am quirligen Szenario auf dem Sportgelände des FC „Viktoria“ Huppenbroich seine helle Freude gehabt: Pastor Stoffels empfahl mit Gebet und Segen auch Haus– und Schmusetiere Gottes Schutz mit Zuversicht auf ein langes, gesundes Leben.
So wurde das Pferdestelldichein sowohl zur Präsentation von Großpferden, Mulis und Ponys als auch zum Rendezvous von Katz und Hund, Hase und Meerschwein genutzt. Es dominierten in der scheinbar zur Fuchsjagd bereiten Meute freilich eindeutig die Hunde, ob reinrassig und von Hundeadel drolliger Mischling. Sie verwandelten das Viktoria-Areal in ein riesiges Heerlager wie bei einer Jagdgesellschaft vor Aufbruch zur Pirsch.
Rund 80 Pferde – etwa ein Viertel von ihnen als stolze Zugtiere mit Lenkerschmuck herausgeputzt, ein- und mehrspänniger Karossen – empfingen den Segen. Auch etliche Züchter und Halter aus Belgien und den Niederlanden waren angereist.
Prozession zum Sportplatz
Hans Keutgen und Jens Wunderlich, in einem 20–köpfigen Helferteam federführend für den reibungslosen Ablauf der zunehmend populären Großveranstaltung verantwortlich, schickten den Tross zum Auftakt des würdevollen Geschehens auf einen drei Kilometer langen Rundkurs durch Huppenbroich.
Bis die Teilnehmer der Prozession wieder am Sportplatz eintrafen, wo sie und ihre Lieblinge sich in einem Biwak stärkten und von Michael Stoffels die begehrten Weihwasser–Spritzer samt fürbittenden Worten erhielten, demonstrierten Burkhard Hilgers aus Eicherscheid und der Eupener Norbert Bong zur Unterhaltung des zahlreich erschienenen Publikums eindrucksvoll mit ihren schweren Kaltblutpferden Holzrücken und Bugsieren schwerer Baumstämme.
Der Treck aus Karossen, Soloreitern und Amazonen wurde von Huppenbroichs Lokalmatador, Kutschen–Fahrlehrer Holger Twardy, angeführt. Bei ihm auf dem Bock: Pastor Stoffels und der Schirmherr des religiösen Brauchs mit heiterem Volksfestcharakter, Simmeraths Bürgermeister Karl–Heinz Hermanns. Da mochte Petrus kein Spielverderber sein. Er spendete Segen auf seine Weise und ließ es bei den „himmlischen“ Weihetropfen aus dem Kessel des Geistlichen bewenden.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz