Ein neuer Mord in Huppenbroich

Im neuen Kriminalroman des Journalisten Kurt Lehmkuhl aus Erkelenz spielte das idyllische Dorf in der Eifel wieder eine zentrale Rolle. Auftakt einer neuen Serie um Altkommissar Rudolf-Günter Böhnke.

„Es ist wirklich alles vollkommen frei erfunden.“ Das muss Kurt Lehmkuhl immer wieder betonen. Anders wäre auch schlecht: Sonst könnte man in einem überschaubaren Dorf wie Huppenbroich leicht ein paar verräterische Querverbindungen konstruieren.

Im neuen Kriminalroman des Erkelenzer Journalisten mit dem Titel „Raffgier“ spielt der 400 Seelen-Ort Huppenbroich zum zweiten Mal eine zentrale Rolle; gleichzeitig ist der Roman der Auftakt einer neuen Serie.

Der Autor, 1952 in Übach-Palenberg geboren und seit 30 Jahren schriftstellerisch tätig, veröffentlicht mit „Raffgier“ seinen inzwischen 16. Kriminalroman. Es sind übrigens keine Eifelkrimis; sie spielen überwiegend im Raum Aachen.

Der inzwischen pensionierte Leiter der Aachener Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Rudolf-Günther Böhnke, findet selbst in seinem Ferienhaus in Huppenbroich keine Ruhe vor dem Verbrechen, weil ausgerechnet der angesehene Immobilienmakler Werner Fritz Puhlmann aus Aachen in seiner Huppenbroicher Ferienwohnung erschossen aufgefunden wird. Unter diesen Umständen beginnt das Ermittlungsherz des Altkommissars natürlich wieder zu schlagen.

Wie das wirkliche und das Leben im Roman so spielt, das machte Kurt Lehmkuhl nun auch bei einer Lesung in Huppenbroich deutlich. Hier, in einem umgebauten Hühnerstall, bezieht der Autor von Zeit zu Zeit ein Feriendomizil, um Inspirationen für seine mörderischen Geschichten zu sammeln.

Der zweite Mord innerhalb von sechs Jahren in Huppenbroich ist natürlich ein Hammer, was gar nicht zu der heilen Welt im Dorf passt, das über keine Durchgangsstraße und keine Vorfahrtsschilder verfügt.

Seine Lesung, die in die Ausstellung „H6“ im Huppenbroicher Atelier „Drehsinn“ eingebunden war, war für Kurt Lehmkuhl auch Gelegenheit, ein wenig über Huppenbroich und seine Eindrücke vom Dorfleben zu erzählen.

Sein Roman ist zugleich auch ein feinfühliges Dorfporträt, eine Art Dorfrundgang durch das soziale Gefüge im ländlichen Kleinkosmos mit wohldosierter Distanz zum besserwisserischen Aachener Stadtmenschen.

In diese Idylle platzt ein Verbrechen. Na wenn das kein Stoff für eine mordsmäßige Geschichte ist…

Bericht: Eifler Zeitung – Peter Stollenwerk