Die schönste Hecke steht in diesem Jahr am Haus Nießen in Huppenbroich. Über 500 Haushecken von der Jury in den Gemeinden Simmerath und Roetgen bewertet. In Neubaugebieten oft ortsuntypische Gewächse
. Die „Hecke 2004“ steht am Haus von Klaus und Monika Nießen an der „Kuhl 46“ in Huppenbroich. Diese Hecke, alles in allem 220 Meter, ist nun preisgekrönt mit der Note 1, die Heckenkommission des Kreises Aachen hat entschieden: Diese Hecke ist in diesem Jahr die schönste Hecke in der Nordeifel, sie ist mustergültig gepflegt.
In diesem Jahr waren wieder die Buchenhecken in den Gemeinden Roetgen und Simmerath an der Reihe: Mehrere Tage war die Kommission (Udo Thorwesten vom Kreis Aachen, Stefan Pauls vom Landschaftsbau Pauls in Konzen und Gemeindeförster Dietmar Wunderlich und zeitweise auch Rainer Hülsheger vom Landschaftsbeirat) unterwegs, um insgesamt 526 Buchenhecken zu besichtigen und zu bewerten.
Gut gepflegt
Das Fazit der Jury: Die meisten Hecken sind gut gepflegt, es sei „erstaunlich, wie viele schöne Hecken es gibt“, sagte Udo Thorwesten von der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Aachen. Die Kommission musste aber auch dies feststellen: Neun große Hecken (fünf Meter und höher), die vor zwei Jahren in der Bewertung waren, sind verschwunden, abgeholzt, sie sind zumeist Neubauten gewichen. Mehr als 40 Hecken, die bei der Bewertung vor zwei Jahren noch höher als drei Meter waren, wurden kräftig gestutzt. Erfreulich ist dies: Fünf Hecken kamen neu in die Bewertung, weil sie inzwischen drei Meter und höher sind.
An Wert gewonnen
Auch dies hat die Kommission bei der Rundreise durch die Dörfer festgestellt: Mit Blick auf den hohen Ölpreis und die steigenden Heizkosten gewinnen die Hecken zunehmend an Wert und Bedeutung. Allerdings: Vor allem in den Neubaugebieten pflanzen die Bürger zunehmend Hecken, die für die Eifel fremd und untypisch sind – Hecken aus Zypressen, Thuja, Linguster und Kirschlorbeer.
Hecken aus der Rotbuche aber passen besser in die Landschaft und sind zudem robuster. Die „Hecke 2004“ steht in Huppenbroich am Haus „Kuhl 46“. Die Ausmaße dieser nun ausgezeichneten Hecke: 220 Meter ist die Gesamtlänge, davon ist die Hecke auf einer Länge von 160 Metern um die 1,20 Meter hoch, 60 Meter Hecke ist 4,10 Meter hoch. Gut drei Tagen braucht Klaus Nießen, um gemeinsam mit seinen Söhnen die Hecke zu schneiden und zu pflegen. Dass die hohe Hecke den Westwind beträchtlich abbremst und auch die Kälte mindert, dies sei im Haus deutlich zu spüren, sagt Klaus Nießen.
Die Note 1 ist 49 Euro wert. Insgesamt wendet der Kreis Aachen in diesem Jahr rund 16 000 Euro als Prämie für die Heckenpflege auf. Den Leuten, da ist Udo Thorwesten sicher, geht es nicht so sehr um das Geld, vielmehr um die öffentliche Anerkennung für die Hecken und deren Pflege, denn die Rotbuchenhecken prägen ganz entscheidend das Bild der Dörfer und der Landschaft ringsum. Im nächsten Jahr werden die Hecken in der Stadt Monschau besichtigt und bewertet.
Bericht: Eifeler Zeitung – Raimund Palm