Am Anfang stand ein Elfmeterschießen

Am ersten Juniwochenende feiert der FC Viktoria Huppenbroich 1923 e.V. sein 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird gebührend gefeiert.

Im Jahr 1923 war Fußball in Deutschland noch eine Nischensportart. Im Monschauer Land waren sieben Fußballvereine im Kreissportverband aktiv. Arbeitskollegen hatten Willi Bongard sowie Anton und Josef Faymonville die neumodische Sportart schmackhaft gemacht und umgehend schritten die Drei zur Tat. Folgende jungen Männer gründeten schließlich den SV (Sportverein) Huppenbroich 1923 e.V.: Matthias und Willi Bongard, Edmund und Robert Braun, Anton, Arnold und Josef Faymonville, Robert und Josef Henn, Karl Hermanns, Hubert Löhrer, Josef Schröder sowie Ludwig Senden. Damit war auch der Grundstein für die Mannschaft gelegt. Nachkommen dieser Gründer spielten in den vergangenen 100 Jahren immer wieder in der Herrenmannschaft und auch heute noch sind diese Namen vertreten.

Während die “Helden von Bern” Fußballgeschichte schrieben, machten diese Herren 1954 dem Namen FC Viktoria Huppenbroich alle Ehre und wurden Kreismeister. Foto: Verein

Am 3. September 1924 fand das erste offizielle Spiel des SV Huppenbroich im Rahmen des 1. Kreisverbandsfestes in Strauch statt. In der B-Klasse konnte man gegen Strauch, Kalterherberg und Lammersdorf das Endspiel erreichen, musste sich aber im Elfmeterschießen Strauch geschlagen geben.

In der ersten Saison 1924/25 musste man zunächst viel Lehrgeld zahlen, konnte aber gegen Ende auch Punkte holen. Beim 2. Kreisverbandsfest erreichte die Mannschaft in der B-Klasse wiederum das Endspiel, verlor aber wiederum im Elfmeterschießen gegen Lammersdorf.

Mit Klara Braun wurde 1932 das erste weibliche Mitglied aufgenommen. In den Folgejahren war kein geregelter Sportbetrieb der ersten Mannschaft mehr möglich, da einige Spieler aufhörten oder wegzogen.

Im Herbst 1945 war es so weit. 22 Herrschaften versammelten sich – darunter acht mit Namen Niessen. Ergebnis des Abends: Der SV Huppenbroich wurde in den FC Viktoria Huppenbroich umbenannt. Ein neuer Vorstand wurde gewählt, der Beitrag neu geregelt und eine neue Satzung verabschiedet.

Von nun an gehörte Fußball zu Huppenbroich wie der Dorfweiher. Man erlebte große Erfolge, aber auch heftige Niederlagen. Bald gab es eine sehr erfolgreiche B-Jugend. Die Festzeitschrift, die nun zum 100. Geburtstag erschienen ist, enthält eine ausführliche Statistik darüber.

Es bildeten sich neue Sparten neben dem Fußball. Eine Lauf-, Fahrrad- und Gymnastikgruppe etablierte sich. Es wurde gefeiert und es wurden Reisen durchgeführt. Heute ist der FCH ein Motor im gesellschaftlichen Leben Huppenbroichs. Mit dem Sportwochenende, Funturnier, Rock am Weiher und seit zwei Jahren auch als Mitorganisator der bekannten Pferdesegnung ist der Verein nicht mehr aus dem jährlichen Veranstaltungsreigen des Eifeldörfchens wegzudenken. Der Verein unterstützt die Aktion Hupp70plus für die Senioren und Seniorinnen.

Ein sehr engagiertes Vorstandsteam unter dem ehemaligen Vorsitzenden Pablo Lopez und seit drei Jahren mit dessen Nachfolger Peter Scheffen und Stellvertreter Andreas Conrads begann das Vereinsheim energetisch aufzurüsten. Nach 40 Jahren war dies dringend angezeigt. Das gesamte Innenleben des Heims wurde neugestaltet und sämtliche Elektro- sowie Wasserleitungen wurden erneuert. Im Herbst 2021 entdeckte man, dass sich Ziegel aus der Außenverkleidung lösten. Hier musste man umgehend tätig werden, weil Gefahr für die Zuschauer drohte. Die gesamte Klinkerverkleidung fiel in sich zusammen. So nahm man dies auch zum Anlass, eine entsprechende Wärmedämmung aufzubringen und auch das Dach umfänglich zu sanieren. Das alles stemmte der Verein finanziell und mit eigener Manpower.

Das große Jubiläum am ersten Juni-Wochenende wird zunächst im Saal Ohler gefeiert, am Samstag dann auf dem Sportplatzgelände des FC Viktoria im Grünen, von wo aus schon so mancher Gegner mit leeren Händen nach Hause gefahren ist.

Bericht der Eifeler Zeitung