Alte Schule wird nicht verkauft

Mehr öffentliche Präsenz im neuen Jahr und partnerschaftlicher Schulterschluss von Simmerather und Huppenbroicher Christdemokraten: Gemeinsame, überzeugende Auftritte beider Ortsverbände sollen Stammwähler sichern und gewinnen, war das Kredo zur Hauptversammlung in Huppenbroich.

CDU Huppenbroich zieht Bilanz ihrer Aktivitäten und diskutiert aktuelle Politik

Huppenbroich. Kritische Analyse, Standortbestimmung und gute Vorsätze zum noch jungen 2010 des christdemokratischen Ortsverbandes Huppenbroich. Zur Hauptversammlung begrüßte Vorsitzender Jens Wunderlich Mittwochabend in der Gaststätte Ohler rund 15 Parteifreunde, darunter auch der stellvertretende Städte-Regionalrat Hans-Josef Hilsenbeck, Simmeraths Ortsvorsteher Stefan Haas und Huppenbroichs Ehrenvorsitzender Hans-Dieter Bongard.

Enttäuschendes Wahlergebnis

„Das Ergebnis der Kommunalwahl vom 30. August vorigen Jahres war für die Simmerather CDU bescheiden und enttäuschend. Künftig werden die Unions-Ortsverbände Simmerath und Huppenbroich daher deutlich mehr öffentliche Präsenz zeigen und mit Stefan Haas, Josef Mohren und Jens Wunderlich partnerschaftliche Strategien entwickeln, um in gemeinsamen Aktionen das Vertrauen der Bevölkerung zurück zu gewinnen und so dauerhaft ein Potential an Stammwählern erschließen. Schließlich bringen wir unsere Nordeifeler Heimatorte – strukturell wie im Hinblick auf die Lebensqualität der Bürger – seit langem und für jedermann sichtbar voran. Diese Leistungen müssen wir aber auch unbedingt reger nach draußen tragen“, bilanzierte Vorsitzender Wunderlich und skizzierte in einem Rückblick auf die Aktivitäten 2009 den aktuellen Mitgliederbestand des Ortsverbandes mit 30 Personen, zwei mehr als im Jahr zuvor.

Neben dem Getränkestand auf dem Simmerather Herbstmarkt hob der Chronist die willkommenen Besuche der Unionsangehörigen bei Altersjubilaren und Goldhochzeitspaaren hervor. Hans Keutgen sei der stets aktuelle Internetauftritt des Ortsverbandes zu danken, Andreas Hermanns und Hans-Dieter Bongard führen die wichtige und informative Fundgrube Vereinsarchiv.

Das Projekt „Zukunftswerkstatt“ wurde, so der Sprecher, in Kooperation mit dem ehemaligen Kreis Aachen und der RWTH gestartet. In Verbindung mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hätten die Initiatoren im Dezember eine Umfrage von Studenten in 160 Huppenbroicher Haushalten gestartet. Die Auswertung der Fragebögen laufe, die Ergebnisse sollen am 4. Februar in Aachen präsentiert werden. Kernpunkt der Analyse, bemerkte Wunderlich, sei die Problematik der Bürger- Nahversorgung mit Gütern täglichen Bedarfs in kleinen Ortschaften wie Huppenbroich: „Es geht vor allem um die Mobilität und Lebensqualität der älteren Generation. Wie weit müssen sie unterwegs ein, um ihre Versorgung sicher zu stellen? Es besteht die erfreuliche Möglichkeit, ihnen für Erledigungen – vom Einkauf ihrer Lebensmittel bis zum Arztbesuch –kostenlos einen Ortsteilbus zur Verfügung zu stellen.“

Beträchtliche Baumaßnahmen zur Ortsverschönerung, blickte der Vortragende zurück, hätten das Berichtsjahr bestimmt, zudem der in 2010 fortzusetzende Wettbewerb „Kreation Dorfwappen“. Ideen seien nach wie vor gefragt. Das Dorffest am 22. August war verbunden mit der offiziellen Dorfmitten-Einweihung: „Die Resonanz auf dieses Fest wird immer besser!“ (Wunderlich).

In Berichten aus der Arbeit des Gemeinderates und –verbandes aus Unionssicht ermunterte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns „alle Krankenhausträger und- betreiber unserer Städteregion zu prüfen, wer künftig als zuverlässige Kooperationspartner in Frage kommen könnte. In Zusammenarbeit mit der übernehmenden Städteregion wäre das auf Dauer eine tragfähige Lösung, ein wahrer Segen zum Erhalt der Klinik“! Hermanns unterstrich, der Fortbestand des Krankenhauses überlagere momentan thematisch „alle anderen kommunalen Projekte, die gesicherte Zukunft des Hospitals dank Übernahme durch die Städteregion wäre ein hervorragend positives Signal für die Menschen unserer Region wie auch für das versierte und motivierte Personal des Nordeifeler Medizinzentrums“.

Für die Vereine bereithalten

Die energetische Sanierung der Gemeinschafts-Hauptschule und Erlass einer Friedhofssatzung unter Bürgerbeteiligung rundeten das Diskussionsspektrum ab.

Zu guter Letzt drehte sich das Gespräch um die Frage, ob gemeindeeigene und inzwischen meist von Ortsvereinen genutzte Gebäude – Huppenbroichs alte Schule etwa – im Zuge knapper öffentlicher Gelder anderer Bestimmung übergeben werden und verkauft werden sollten. Solchen Plänen erteilte Bürgermeister Hermanns eine strikte Absage: „Ich möchte Gebäude wie diese für unsere Vereine bereithalten! Ein Verkauf hieße zwar, einen Erlös zu erzielen, aber der Ist-Zustand der Immobilien, wenn auch unter zu reduzierenden Kosten für die Gemeinde, ist eindeutig zum Wohle unserer Bevölkerung.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz