Ein Hoch auf die energetische Sanierung: In entspannter Atmosphäre und idyllischer Umgebung wurde jetzt die Neueröffnung auf dem Jugendzeltplatz der Städteregion im Tiefenbachtal zwischen Simmerath und Huppenbroich gefeiert.
275 000 Euro ließ sich die Städteregion Aachen die energetische Sanierung auf dem Jugendzeltplatz Tiefenbachtal kosten
Simmerath. Zwischen Simmerath und Huppenbroich ist die Welt noch in Ordnung. Hier, im Tiefenbachtal, das nach dem gleichnamigen Bach benannt ist, herrschen Ruhe und Frieden. Diese Idylle war es wohl auch, die Anfang der 1960er Jahre dazu führte, dass die Altgemeinde Simmerath hier einen Jugendzeltplatz anlegte.
Dass sich der Platz auch nach über einem halben Jahrhundert noch großer Beliebtheit erfreut, unterstreicht die Weitsichtigkeit dieser Entscheidung. Damit diese Attraktivität auch in den nächsten 50 Jahren Bestand hat, wurde der Zeltplatz, der 1972 vom Kreis Aachen und 2009 von der Städteregion Aachen übernommen wurde, jetzt einer Runderneuerung unterzogen. Das zum Platz gehörende und wenig einladende Betriebsgebäude wurde in zwei Bauabschnitten ab 2016 zu einem Schmuckstück umgestaltet. Der Betrieb wurde in dieser Phase aufrechterhalten. Statt in regelmäßigen Abständen kosmetische Reparaturen vorzunehmen, setzte man jetzt zum großen Wurf an. Die energetische Sanierung mit Bundesmitteln (90 Prozent) kostete 275 000 Euro und umfasste die äußere Gestaltung, die Wärmedämmung und die neue Sanitäreinrichtung.
Jetzt bis Oktober geöffnet
Pünktlich vor dem Start der neuen Saison ist alles fertig geworden, und entsprechend gelöst war die Stimmung, als Städteregionsrat Helmut Etschenberg jetzt gemeinsam mit Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns das sanierte Gebäude seiner Bestimmung übergab. In der Frühlingssonne, die das Tal erwärmte, leuchtete die hübsch gestaltete Fassade, die zum Teil in lindgrün, der repräsentativen Farbe der Städteregion, gehalten ist. Etschenberg sprach von einem „klaren Bekenntnis“ für den Platz, vom dem viele Kinder und Jugendliche beste Erinnerungen mitnehmen würden. „Hier kann man Natur pur erleben.“ Hinzu komme der neue Status als außerschulischer Lernort. Durch verstärkte Werbung wolle man jetzt noch eine stärkere Nutzung von Schulen und Gruppen während der Woche erzielen. Großen Anteil an der hohen Akzeptanz des Platzes hätten die Lammersdorfer Pfadfinder vom Stamm Maximilian Kolbe, die seit dem Jahr 2001 ehrenamtlich die Betreuung des Platzes übernommen hätten. Ebenso galt sein Dank dem Ehepaar Albert und Gabi Dautzenberg für ihr Engagement als Platzwarte.
Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns sprach von einem „Juwel mitten in der Natur“. Die Baugenehmigung für den Zeltplatz stamme aus dem Jahr 1964, der sich seit dieser Zeit als Bereicherung für den Jugendtourismus erwiesen habe. Sein Dank galt aber auch dem Ehepaar Ernst und Anna-Maria Schröder, die zuvor 25 Jahre lang den Platz betreuten.
Für die Lammersdorfer Pfadfinder unterstrich Stammesvorsitzender Johannes Babst die hohe Anziehungskraft des Platzes, der jährlich von rund 20 Gruppen mit zusammen 3800 Übernachtungen gebucht werde. Künftig wolle man das Erlebnis- und Erkundungsspektrum noch ausdehnen. Ausgedehnt wird auch die Nutzbarkeit des Platzes, die künftig zwei Monate länger, bis zum 31. Oktober, möglich ist. Dem Ehepaar Dautzenberg dankten die Pfadfinder mit einem üppigen Präsentkorb.
Gruppen aus dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland kommen ins Tiefenbachtal. Die unberührte Natur, der Bach, die sanitären Anlagen, die Stromversorgung und die in der Nähe befindlichen Einkaufsmöglichkeiten tragen vor allem, laut Babst, zur Beliebtheit des Platzes bei. In diesem Jahr rechne man mit 4600 Übernachtungen der bereits 20 gebuchten Gruppen. Die erste Gruppe der neuen Saison (Vater-Kind-Zelten aus Imgenbroich) hat sich für den 19. Mai angemeldet.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Peter Stollenwerk