Die Pferdesegnung in Huppenbroich aus Anlass des Georgstages brachten Mensch und Tier ein wenig näher. Schön anzusehen waren die Gespanne im Zug durch den Ort.
Rund 70 Teilnehmer bei zweiter Pferdesegnung im Huppenbroich. Gebet für die Tiere als Mitgeschöpfe. Zirka 200 Schaulustige hatten im Regen ausgeharrt.
Huppenbroich. Ramon hat Rücken. Sein Bewegungsapparat läuft nicht mehr rund, aber bis Huppenbroich hat das kranke Pferde es noch gut geschafft. Renate Braun aus Strauch hat kunstvoll rote Gerbera in die Mähne ihres Pferdes geflochten und es auch sonst zwei Stunden lang zuvor perfekt hergerichtet.
Sie hofft, dass der Segen des heiligen Georg in Huppenbroich ihrem Tier vielleicht helfen kann. Sie ist in guter Gesellschaft, denn auf dem Sportplatz haben sich knapp 70 Pferde mit ihren Besitzern eingefunden, um an der zweiten Pferdesegnung teilzunehmen.
Im wechselhaften Aprilwetter bietet sich hier am Randes des hübschen Ortes ein prächtiges Bild. Pferde vieler Rassen, Gespanne, Kutschen und zahlreiche Einzelreiter stellen sich hier auf, um rund um das Dorf zu ziehen. Die Ehrengäste, darunter Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns als Schirmherr und CDU-Landtagsabgeordneter Axel Wirtz, haben gemeinsam mit Pastor Michael Stoffels in der ersten Kutsche Platz genommen, um die farbenprächtige Parade anzuführen. Im strömenden Regen geht es auf die Runde, aber die Schauer machen den Tieren weniger aus als den Menschen.
Die Pferdefreude sind größtenteils in lange Reitmäntel gehüllt, die Lederhüte können an diesem nasskalten Tag nicht groß genug sein. Auch wenn sich nicht ganz so viele Zuschauer wie bei der Premiere im Vorjahr eingefunden haben, bietet Huppenbroich wieder ein sehenswertes Spektakel.
Als Holger Twardy aus Huppenbroich im Vorjahr die Initiative ergriff, anlässlich des Namenstages des heiligen Georg am 23. April zahlreiche seiner Pferdefreunde einzuladen, um dem Schutzpatron der Reiter die Ehre zu erweisen, war die Resonanz riesig. Der örtliche Kapellenverein stellte sich als Ausrichter zur Verfügung, und seitdem ist Huppenbroich um eine Attraktion reicher. Kaltblüter, Haflinger, Reitpferde und Ponys bildeten auch am Sonntag wieder eine große Pferdefamilie, und Holger Twardy, der seine Prachtkutsche, die von den rheinisch-deutschen Kaltblütern Heidi und Henna gezogen wird, liebevoll hergerichtet hat, sah mit Freude das Engagement und die Begeisterung der Gäste, zu einem wunderschönen Gesamtbild beizutragen.
Hans Keutgen, der Vorsitzende des Kapellenvereins, schickte Pferde, Reiter und Gespanne dann auf die Reise, während die tapferen Zuschauer sich in der Cafeteria des FC Viktoria Huppenbroich stärken konnten. Bei der Ankunft am Sportplatz zeigte sich endlich die ersehnte die Sonne, und etwa 200 Schaulustige bildeten ein stattliches Spalier. Bürgermeister Hermanns sah in der Pferdesegnung auch ein Zeichen dafür, dass man den Stellenwert dieser Tiere in Huppenbroich wohl zu schätzen wisse und in der Veranstaltung eine Bereicherung für die gesamte Region.
Pastor Stoffels schritt dann mit Weihwasser und gebotenem Respekt die Reihe der Pferde und Reiter ab, nachdem er zuvor die Tiere als Mitgeschöpfe in ein Gebet eingeschlossen hatte und erbat, die Pferde vor Krankheit und Seuche zu bewahren.
Ein schöner Brauch beendete dann die kleine Zeremonie. Alle Teilnehmer erhielten ein Brötchen, um dieses mit ihrem Pferd zu teilen. Auch Ramon nahm die kleine Stärkung gerne an, und wenn man genau hinschaute, ging es ihm schon wieder ein wenig besser.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Peter Stollenwerk