Paddys lange Reise endet in Huppenbroich

Nach einer abenteuerlichen Odyssee, die in Huppenbroich nach zwei Monaten glücklich endete, ist der Mischling Paddy jetzt wieder bei seinem Besitzer.

Mischlingshund streunt zwei Monate lang durch Eifel und Ardennen, ehe er nach abenteuerlicher Odyssee bei seiner Besitzerin in Geldrop landet.

Huppenbroich. Wenn im 400-Seelenort Huppenbroich etwas Außergewöhnliches passiert, dann hat schon bald das ganze Dorf Kenntnis davon. Das war auch nicht anders als vor gut zwei Wochen plötzlich ein herrenloser Hund in Huppenbroich auftauchte, der schnell zum Gesprächsthema wurde, weil niemand wusste, woher der Hund kam und wem er gehörte. Nur soviel stand fest: Der Vierbeiner fasste schnell Vertrauen zu den Menschen, aber zu nahe kommen durften sie ihm auch nicht.

Auf Facebook verbreitet

Auch Luzi Emondts begegnete immer wieder dem Hund, der gerne ein Leckerchen entgegennahm, aber ansonsten sichereren Abstand wahrte. „Kaum, dass ich das Haus verlassen hatte, war auch der Hund schon da,“ erzählt sie, aber das Geheimnis um das herrenlose Tier, das es in das kleine Eifeldorf Huppenbroich verschlagen hatte, sollte sich bald aufklären.
Auch das Simmerather Ordnungsamt wurde eingeschaltet, das sich bereit erklärte, den Hund in seine Obhut zu übernehmen, sobald es gelungen sei, ihn einzufangen. Diese Chance aber bot sich nicht.

Schon bald machte die Kunde vom nicht identifizierbaren Besucher in Huppenbroich im sozialen Netzwerk Facebook die Runde, nachdem Luzi Emondts‘ Tochter Carolin einen entsprechenden Aufruf gestartet hatte. Die Geschichte verbreitete sich immer mehr, ehe sich dann eine deutsche Tierschutzorganisation meldete, die einen konkreten Hinweis auf die Herkunft des Hundes geben konnte. Demnach war der Hund vor rund zwei Monaten vor der Organisation in Rumänien abgeholt worden. Der Mischling befand sich auf einer Tötungsstation in Botosani und sah hier mit vielen seiner Artgenossen seinem Schicksal entgegen.

Die Tierschützer nahmen sich des Mischlings an, denn zuvor bereits hatten sie in Belgien einen neuen Besitzer gefunden, der den Hund übernehmen wollte. In Nisramont, einem kleinen Ort in Südbelgien, nahe der luxemburgischen Grenze, sollte es der Hund besser als in Rumänien haben.

Am 1. November im neuen Domizil angekommen, passierte dann der Alptraum eines jeden Tierschützers. Der soeben mit viel Einsatz und Aufwand gerettete Hund nutzte den ersten Freilauf im Garten seines neuen Besitzers, um reflexartig die Flucht zu ergreifen. Der Hund, der bisher nur auf der Straße gelebt hatte und sich seit 2014 auf der Tötungsstation befand, hatte noch längst kein Vertrauen zu den Menschen gefasst.

Nach der Flucht verlor sich zunächst einmal die Spur des Mischlings, der auf den Namen Paddy getauft worden war.

Viele Wochen muss der Hund dann ziellos durch die Ardennen und die Eifel gestreunt sein, ehe seine Odyssee ihn ins rund 120 Kilometer entfernte Huppenbroich führte.
Inzwischen war die Facebook-Gruppe, die regen Anteil am Schicksal des Hundes nahm, immer größer geworden und es hieß, dass der beschriebene Hund auch bereits in Mützenich und Monschau gesehen worden sei.

Für den kleinen Ort Huppenbroich aber hatte Paddy offenbar eine besondere Sympathie entdeckt, auch weil er für die Nacht wohl immer einen passenden Schlafplatz in einem Schuppen fand – auch während der Weihnachtsfeiertage. Dass Paddy einen längeren Aufenthalt in Huppenbroich hatte, sollte für ihn zum Glücksfall werden. Die Tierschutzorganisation, die den Hund in Rumänien abgeholt hatte, sah jetzt eine gute Chance, ihn wieder einzufangen.

Lebendfalle am Dorfweiher

Am Heiligabend stellte sie am Dorfweiher in Huppenbroich eine Lebendfalle mit Köder auf. Und tatsächlich näherte sich der Hund in der stillen Nacht der Falle und wurde um 3.40 Uhr am ersten Weihnachtstag wieder eingefangen. Da der Hund ein Halsband mit Chip trug, ließ sich auch schnell feststellen, dass es sich zweifellos um Paddy handelte.

Bereits am nächsten Tag brachte die Tierschutzorganisation den Hund zu seinem Frauchen nach Geldrop in den Niederlanden, wo er sich nun von den Strapazen der letzten Monate erholt. Die überglückliche Besitzerin hatte niemals damit gerechnet, Paddy noch einmal wiederzusehen. Schöner hätte das Weihnachtsfest für sie nicht enden können.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Peter Stollenwerk