Die Ehrenamtspreisträger aus den einzelnenOrten von Simmerath standen in Rurberg im Rampenlicht. Sie wurden für ihren vielfältigen ehrenamtliches Einsatz ausgezeichnet.
Beim Simmerather Ehrenamtstag stehen jene im Vordergrund, die unermüdlich daran mitwirken, dass die Gemeinschaft funktioniert
Im Rurberger Antoniushof stand am Freitagabend in festlichem Rahmen großes „Ehrungs-Kino“ an: Der 10. Ehrenamtstag der Gemeinde Simmerath wurde mit 500 Gästen in der guten Stube des Ortes gefeiert, wobei der Antoniushof wie üblich aus allen Nähten platzte. Neben der Verleihung des Ehrenpreises des Bürgermeisters, den Ehrungen für herausragende Leistungen im sportlichen und kulturellen Bereich sowie der Ehrung verdienter Personen aus den einzelnen Orten, stand erstmals auch die Verleihung des Heimatpreises auf dem Programm. An diesem Abend traten dabei Ehrenamtler ins Rampenlicht, die ansonsten oft im Hintergrund wirken. Sie wurden von Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns einzeln auf die Bühne gerufen.
Dort stellten dann die elf Simmerather Ortsvorsteher ihre jeweiligen Ehrenamtsträger vor, wobei Simmerath und Lammersdorf aufgrund der Ortsgröße zwei Kandidaten nennen konnten. Damit rückten an diesem Abend 13 Ehrenamtler ins Rampenlicht, die für ihr Engagement ausgezeichnet wurden.
Die Preisträger aus den Orten
Helmut Kaulard, Ortsvorsteher von Dedenborn, stellte Arno Braun als Ehrenamtsträger des Ortes vor, der seit seiner Jugend der Schützenbruderschaft angehört und dort seit vielen Jahre als Kassierer verantwortlich ist. Sechs Jahre war Braun auch stellvertretender Brudermeister. Für die Belange von Dedenborn und Hammer setzte er sich von 1999 bis 2009 als Ortsvorsteher ein und war laut Kaulard stets präsent, wenn Arbeiten im Ort anstanden. „Dieser Einsatz geschah in vorbildlicher Weise.“
Rurbergs Ortsvorsteher Sander Lutterbach stellte mit Edwin Lutterbach ein Rurberger Urgestein mit 100-prozentigem Schützenblut vor. Seit 24 Jahren ist er Vorsitzender des Gemeindeschützenverbandes, was auch von seiner überörtlichen Beliebtheit zeugt. Der Rurseeordensträger, der im Übrigen immer allgemeine Ruhe ausstrahlt, war mit seinen Schützen natürlich auch beim Neubau des Antoniushofes und dem Umbau der alten Schule zum Schießheim beteiligt. Der Generalleutnant der Schützen konnte als „Vaterfigur“ auch viele junge Menschen für das Brauchtum begeistern.
Ortsvorsteher Franz Josef Hammelstein stellte die Lammersdorfer Preisträger vor, in deren Vita das Theaterspielen eine wichtige Rolle spielt. Lioba Wynands-Görke hatte vor 20 Jahren hierzu ihre Leidenschaft entdeckt. Seitdem ist ihr Name mit dem jährlich aufgeführten Weihnachtsmärchen eng verbunden. Daneben schlüpft sie beim Erwachsenen-Theater immer wieder in Paraderollen, kümmert sich in vielfältiger Weise um das Bauernmuseum, hilft bei den Caritasfrauen und ist im Vorstand des Heimatvereins und des Kirchenchores.
Georg Schruff, Vorsitzender des Heimatvereins, ist quasi der unermüdliche Pfleger und Instandhalter des Bauernmuseums, wo er auch für das Museumsfest und das Halloween-Event verantwortlich zeichnet, wozu Ortsvorsteher Hammelstein festhielt: „Wir hoffen bei ihm noch auf viele Jahre für den Verein und das Museum.“
Mit Martina Müller-Heck präsentierte Rollesbroichs Ortsvorsteher Marc Topp eine Preisträgerin, in deren Familie sich mit ihrem Vater und Ehemann schon zwei Ehrenamtspreisträger befinden. Müller-Heck, die seit 46 Jahren im Musikverein Harmonie Klarinette spielt, war dort langjährig als Schrift- und Geschäftsführerin tätig. Laut Topp gibt es kein Fest im Ort, wo sie nicht für den entsprechenden Blumenschmuck sorgt. Die Preisträgerin ist zudem seit 35 Jahren Mitglied des SV Roland, war 1978 Jungschützenkönigin und 2018 Königin der Schützen mit ihrem Ehemann. Daneben ist sie im Karneval aktiv, wo sie 2010 als Prinzessin glänzte. Topp: „Martina ist die Mutter der Kompanie und hält den Laden zusammen.“
Ortsvorsteher Günter Scheidt aus Eicherscheid war es ein sichtliches Vergnügen, Ludwig Siebertz als Preisträger vorzustellen, der sein ganzes Leben für die Germania vom Trainer bis hin zum Stadionsprecher und Vorsitzenden aktiv war. Ferner war Siebertz Gechäftsführer des Ortskartells, Initiator des Arbeitskreises Geschichte und zeichnet für die Internetseite zur Geschichte des Dorfes verantwortlich. Laut Scheidt hat er zudem mit seinem Team die Konsumgenossenschaft in „ein sehr gutes Fahrwasser geführt.“
Aus Simmerath/Huppenbroich heißen die Preisträger Erich Kogel und Gerd Faymonville, die von Ortsvorsteher Stefan Haas vorgestellt wurden. Kogel ist laut Haas ein Vereinsmensch. Er war Mitglied im Geloog, Pfarrgemeinderat und im Kameradschaftlichen Verein, wo er 41 Jahre bis 2016 vielfältig mitwirkte. Zudem stand Kogel viele Jahre dem Gewerbe- und Verkehrsverein vor, wozu Haas anmerkte:“Das erste Auto, das verlost wurde, fuhr er damals in Köln holen.“
Einst „Spieler der Saison“
Der zweite Simmerather Preisträger kommt mit [gelb]Gerd Faymonville[/gelb] aus Huppenbroich und ist in Fußballkreisen bestens bekannt, da er neben seiner Trainertätigkeit immerhin 42 Jahre aktiver Spieler bei Viktoria Huppenbroich, Germania Eicherscheid und Hansa Simmerath war. Neben seinen Funktionen als Trainer, Vorsitzender und Kassierer errang Faymonville als als aktiver Spieler insgesamt zehn Meistertitel. Im Jahre 1989 wählten ihn die AVZ-Leser zum „Spieler der Saison“.
Helmut Förster heißt der Preisträger aus Einruhr/Erkensruhr, der sich laut Ortsvorsteher Christoph Poschen als Vorsitzender des Bürgervereins Erkensruhr/Hirschrott in vielfältiger Weise engagiert (Bürgerfest, Martinszug, „Dörpches Backes“). Unter Försters Regie entstand auch der Unterstand für die Postkutsche, und so mancher Obstbaum wurde von ihm gepflanzt. Viele Jahre nahm Förster zudem die weite Fahrt zu seiner Arbeitsstelle in Düsseldorf in Kauf; Heimat verbindet eben.
Kesternichs Ortsvorsteher Sascha Schmitz präsentierte als Preisträger Hilarius Breidenich, der 36 Jahre als Bühnenmaler am Stadttherater Aachen arbeitete und aufgrund dessen auch in seinem Heimatort ein gefragter Mann war. Hinweis- und Infoschilder nebst Bühnenbilder von ihm waren ebenso echte Hingucker, wie zuletzt das Bühnenbild für die Kester Lehmschwalbe. Daneben gestaltete er zahlreiche Motto- und Prinzenwagen, und in der Kesternicher Kirche waren vermutlich alle Heiligenfiguren schon einmal in seinen Händen. Zuletzt übernahm er die Goldarbeiten am neuen Kirchturmhahn.
Gerhard Schmitz, Ortsvorsteher aus Woffelsbach, präsentierte Kunibert Lutterbach als Preisträger des Ortes. Der aktive Unterstützer der Verkehrswacht Monschauer Land ist auch noch mit seinen 67 Jahren weiterhin bei der Feuerwehr im Einsatz, wo er für die Brandschutzerziehung zuständig ist. Der begnadete Schrauber hat ebenso den Virus Karneval im Blut (Prinz 2001) und ist bei den Kiescheflitschern als Elferratsmitglied aktiv.
Der Straucher Ehrenamtspreis ging an Christof Breuer. Ortsvorsteherin Maren Franz bezeichnete ihn als einen Mann, der nichts abschlagen kann, wenn er um Hilfe gebeten wird. Breuer ist seit 40 Jahren im Trommler- und Pfeiferkorps aktiv und dort Vorsitzender. Als 2. Vorsitzeder wirkt er im Josefsverein mit, hat vielen Veranstaltungen im Ort seinen Stempel aufgedrückt und war einer der Hauptakteure beim Bau des Pfarrheims.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Karl-Heinz Hoffmann