Ökumene – Chance im Lutherjahr

Museumsverein zeigt Ausstellung in Fensterbildern der Huppenbroicher Sakristei

Der SAKRALA Museumsverein Simmerath e.V. widmet die zweite Ausstellung dieses Jahres dem Thema „Ökumene – Dialog der Kirchen“, nachdem er das Zeitalter der Reformation im ersten Halbjahr vorgestellt hatte. Das Lutherjahr 2017 bietet den Rahmen für diese Ausstellung.

Der Exkurs in den Ausstellungsfenstern der Huppenbroicher Sakristei beginnt mit einem Abriss der Entstehung der christlichen Kirchen. Insbesondere die Jahre 1024 (Abtrennung der orthodoxen Kirchen) und 1520 mit der Entstehung der reformatorischen Kirchen sind Meilensteine in der Entwicklung. Der Streit unter den Kirchen und den Reformatoren ging auch nach dem Augsburger Land- und Religionsfrieden (1555) unvermindert weiter. Reformatoren gründeten Kirchen verschiedenster Richtungen, die in Glaubensfragen unerbittlich unterschiedliche Positionen vertraten. In der Folge entstanden immer neue Konfessionen, die sich gegenseitig bekämpften.

Jahrhunderte lang stritten die Kirchen so über den wahren Glauben und es war nicht zu erkennen, dass es einen Willen gab, die Einheit der Kirche wirklich wieder herstellen zu wollen. Erst nach dem 2. Weltkrieg kam es mit der Gründung des Lutherischen Weltbundes, des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) und in Deutschland mit der Bildung der Arbeitsgemeinschaft Christlichen Kirchen zur ersten ernsthaften Bewegung in Richtung Ökumene. Der ÖRK ist ein weltweiter Zusammenschluss von 348 Mitgliedskirchen (Stand: 2016) in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten.

Die römisch-katholische Kirche hat sich mit dem 2. Vatikanischen Konzil für die Ökumene geöffnet. Das Dekret „Unitatis redintegratio“ bildete den Anfangspunkt für den folgenden Dialog mit den anderen Konfessionen.

Die Bibel eint in weiten Teilen die abrahamitischen Religionen. Den christlichen Kirchen ist gemeinsam das Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott wie er im Neuen Testament und im Glaubensbekenntnis ausgedrückt ist. Die Taufe ist das einigende Band aller christlichen Konfessionen. Großes Problem aber bleibt das gemeinsame Abendmahl, das das Fernziel der ökumenischen Arbeit ist.

Die Ausstellung, die diese Themen aufgreift kann bis Ende November in den Außenfenstern der Huppenbroicher Sakristei besucht werden. Von Einbruch der Dunkelheit sind die Fenster bis 21:00 Uhr beleuchtet.

Quelle: Monschauer Wochenspiegel
Bericht: Gabriele Keutgen-Bartosch, Grafik: Bischöfliches Ordinariat Speyer