Melodienreigen für alle Zeiten

Die musikalische Bandbreite populärer Musik quer durch die Jahrhunderte präsentierte das Mandolinen-Orchester Huppenbroich bei seinem Herbstkonzert.

Das Mandolinenorchester Huppenbroich stellte sein Herbstkonzert unter das Motto „Popstars einstund jetzt.“ Als musikalischer Gast heiterte die Singgemeinschaft Schleidener Tal das Publikum auf.

Huppenbroich. Welch gravierende Eigenschaften und Klassik- Merkmale verbinden alte Meisterkomponisten des Barock wie Händel oder Vivaldi mit zeitgenössischen Songschreibern, Interpreten und Hitkönigen unserer Tage wie John Miles oder Michael Jackson? Welche gemeinsamen Charakteristika zeichnen die – höchst unterschiedlich und scheinbar gegensätzlich schaffenden – Schöpfer unsterblicher Werke über vier Jahrhunderte hinweg aus, schenken ihren Urhebern ewigen Ruhm und weltweite Anerkennung querbeet aller Genrationen?

Diese Fragen beantwortete nun das Mandolinenorchester Huppenbroich. Unter seinem Dirigenten Ingo Pleines lud das rund 20–köpfige Ensemble am Samstag zum Herbstkonzert in seinen Heimattort. Im vollbesetzten Saale Ohler lautete das beschwingte Motto des Abends: „Popstars – einst und jetzt“. Laut künstlerischem Leiter Pleines handelte es sich dabei um eine thematische Premiere und eine echte Herausforderung. Kein Zweifel: Sie wurde mit Bravour bestanden!

Populär und einprägsam

Die Vorsitzende des Mondolinenorchesters Huppenbroich, Gertrud Faymonville, begrüßte unter den zahlreichen Besuchern auch Simmeraths Bürgermeister Karl – Heinz Hermanns und Ortsvorsteher Stefan Haas sowie Huppenbroichs Ratsvertreter Jens Wunderlich. Ein besonderer Gruß galt dem Sprecher des Zupfmusikanten-Förderkreises, Theo Steinröx sowie mehreren Repräsentanten von Nordeifeler Ortsvereinen. Als Pop-Musik, erläuterte Dirigent Pleines, bezeichneten Volksmund wie Fachleute jene Lieder und Stücke, die sich zu bestimmten Epochen im Querschnitt jeder Gesellschaft als populär, einprägsam und dauerhaft erwiesen hätten: „Englands König George I. etwa hatte große Lust auf anspruchsvoll-melodische Unterhaltung im Takt, also schrieb ihm der deutsche Immigrant Georg Friedrich Händel die Wassermusik.“

Ein kulturelles Anliegen der heutigen Formation, ergänzte Pleines, sei das geschmeidig umzusetzende Zusammenspiel von Klassik und Moderne. Bestes Beispiel für das Gelingen, dem Auditorium instrumental ein harmonisches Repertoire vielfältiger Stilrichtungen zu präsentieren, war die muntere Bandbreite der Mandolinen und Gitarren, die während der Darbietung spanischer Rhythmen („Espanoletta“) des virtuosen Autors Roland Ganz (Jahrgang 1949) durch den Saal schwirrten. Überzeugend vorgetragen wurde auch „La Primavera“, ein Auszug aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, zum geschmeidigen Zusammenwirken von Zupfinstrumenten und Flöten, von Ingo Pleines neu bearbeitet und arrangiert.

Das Herbstkonzert erhielt eine besondere Note und zusätzliche Glanzlichter durch die Verpflichtung der „Singgemeinschaft Schleidener Tal“. Unter dem Dirigat von Wolfgang Gerhards bot der Chor eine absolute Bereicherung im Programm! Die Gäste aus Olef erinnerten in einem Grußwort und in erklärender Moderation ihrer Vorträge an den Beginn einer erbaulichen musikalischen Freundschaft: „Heute revanchieren wir uns für das bombastische Frühjahrskonzert, zu dem die Huppenbroicher Mandolinen – Freunde bei uns gastierten. Nun ist es Herbst – nicht von ungefähr stehen Vivaldis Vier Jahreszeiten jetzt auf dem Programm.“ Der stattliche gemischte Chor brachte 30 Aktive auf die Bühnenbretter. „Wir halten viel vom Singen und Wandern, durchstreifen gern Gottes herrliche Eifelnatur“, bekannten die Interpreten. Sie ließen ihre Zuhörer den nahenden November vergessen, im Saal erwachte Lust auf Ausflüge in Luft und Sonne. Ein „frohes Lied“ erklang, die Sänger schauten mit wohlklingenden Stimmlagen „auf diese Welt“, sie schmetterten begeistert die von Hanns Kleinertz verfasste „Eifelhymne“: „Wo ist ein Land, das an Schönheit dir gleicht?“ Versiert und gefällig intoniert auch Otto Grolls Lockruf, „Auf grünen Wanderwegen“ unterwegs zu sein. Auch nach der Pause folgten Schlag auf Schlag bekannte Hits und unsterbliche Evergreens. Der Kriminaltango weckte rhythmische Erinnerungen an „Jackie Brown“, die Amboss-Polka ist längst ein unverzichtbarer Klassiker im Fundus bei fast jedem Orchester. Variationen über das „House oft he rising sun“ , ein perfekt gestaltetes Remake von Michael Jacksons „Earth Song“ und John Miles´ Dauer-Welterfolg „Music“ krönten eine gelungene Vortragsreihe, die hielt, was ihre kreativen Macher im Veranstaltungsprogramm versprachen: Populärer Gesang, Liedgut aller Nationen und mannigfach beliebte Volksweisen bleiben halt für immer jung!

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz