Mit neuformiertem Vorstand und für ihre Verdienste geehrten Mitgliedern schultert der Huppenbroicher Kapellenverein schwere Projekte. Das Gotteshaus des schmucken Nordeifelörtchens steht vor der Komplettsanierung. Da zählt einmal mehr die probate Eigenleistung der Bevölkerung.
Um- und Ausbau der Christkönigskapelle in Huppenbroich zentrales Thema der Jahresversammlung des Kapellenvereins. „Jede helfende Hand wird gebraucht“.
Huppenbroich. Ein kleiner, doch ungemein agiler Nordeifeler Kulturverein steht vor der wohl größten Herausforderung seiner 85-jährigen Geschichte. Und so bildete das seit langem aktuelle Thema „Um- und Ausbau der Christkönigskapelle“ am Freitag Abend erneut einen zentralen Tagesordnungspunkt, als der Huppenbroicher Kapellenverein zur Jahreshauptversammlung bat.
Vier neue Mitglieder
Im Vereinslokal „Zur alten Post“ begrüßte Vorsitzender Hans Keutgen hierzu rund 30 Mitglieder und Gäste, unter ihnen Ehrenmitglied Karl Nießen und Pfarrer Michael Stoffels. 26 Anwesende waren stimmberechtigt, galt es doch, Teilneuwahlen zum Vorstand abzuhalten und verdiente Heger des Huppenbroicher Gotteshauses und Wahrzeichens zu ehren.
Der Vorsitzende hieß mit Danny Jansen, Katrin Kockler, Andrea Conrads und Joachim Schröder zugleich vier neue Vereinsangehörige willkommen. Mit ihnen stieg die Gesamt-Mitgliederzahl auf nun auf 95 Personen. Das erklärte Ziel, die „magische Hundert“ zu erreichen, wurde aufgrund mehrerer Todesfälle in den Mitgliederreihen verfehlt. Vorsitzender Keutgen rief die Höhepunkte des verflossenen Vereinsjahres ins Gedächtnis und erinnerte dankbar an den legendären verstorbenen Dechant Moritz, „der unvergessliche Verdienste um den Erhalt der Kapelle und des darin pulsierenden religiösen Lebens erwarb“.
Die Inszenierung „Kunst in der Kapelle“, das Konzert des Mandolinenorchesters, das offene Singen des „Jungen Chores Simmerath“ waren laut Information des Vorsitzenden das Publikum begeisternde Höhepunkte des vergangenen Vereinsjahres. Am kommenden 19. September, kündigte Keutgen einen weiteren musischen Leckerbissen an, werde der Jugend- Kammermusikkreis in Huppenbroich ein Konzert geben.
„Ohne Priester kein kirchliches Leben!“ stellte Keutgen fest. In diesem Zusammenhang dankte er dem aus Simmerath scheidenden Pfarrer Dr. Herman van Gorp für dessen unermüdliches Engagement pro Kapelle und wünschte sich von dessen Nachfolger Pastor Stoffels künftig „einen wöchentlich gehaltenen Gottesdienst“.
Der Vorstand teilte mit, bei Realisierung des Projektes „Umgestaltung des Kapellenbereiches“ befinde man sich „auf der Zielgeraden“. Nach täglich zu erwartender Genehmigung der Kirchenaufsicht könne mit den umfangreichen Investitionen und Maßnahmen zum Komplex Kapelle samt Sakristei, Lagerfläche und ehemaligem Pfarrhaus begonnen werden.
Das gesamte Bauvolumen, schätzen die federführend mit dem Vorhaben befassten Fachleute Axel Gussen und Jens Wunderlich, werde, wenn alles nach Plan verlaufe, bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten schätzt Vorsitzender Keutgen auf bis zu 140 000 Euro.
Mittel zurückgezogen
Vor ein Riesenproblem sahen sich die Verantwortlichen gestellt, als das Bistum seine ursprünglich feste Zusage, sich mit 30 000 Euro an der Sanierung zu beteiligen, aufgrund mangelnder Mittel zurückzog (Wir berichteten). Deshalb sind jetzt um so mehr Eifeler Tugenden und Gemeinsinn gefragt. Gussen und Wunderlich lassen keinen Zweifel daran: „Wir können dieses gewaltige Aufgabenpaket nur stemmen, wenn wir viele freiwillige Helfer und ehrenamtliche Fachleute aufzubieten in der Lage sind!“
Die Dimensionen der Maßnahme sind gewaltig. So muss das Pfarrhaus komplett abgerissen werden. Der Umfang der Arbeiten an der Außenanlage wurde reduziert. Generell, vergleichen die Verantwortlichen, sei ihr ursprünglicher Entwurf zugunsten kleinerer Dimensionen verworfen. Die Kapelle bleibt; freilich ist ihre Rückwand zu sanieren und, besonders dringlich, das Dach abzudichten. Die Demontage, beschreiben Gussen und Wunderlich, umfasse unter anderem die Entfernung der kompletten Heizungsanlage, containerweise Mauerwerk-, Unrat- und Müllentsorgung – von der Entfernung aller Holzverkleidungen und alter Möbel „bis zur totalenAusräumung der Hütte“. Besonders an Samstagen sind in den kommenden Monaten daher freiwillige Einsatzkräfte gefordert, um gemeinsam das gesteckte Ziel einer schmucken und würdigen Rundumerneuerung des religiösen Dorfmittelpunktes zu erreichen: „Jede helfende Hand wird gebraucht!“ Der Gottesdienst soll auch während der Endausbauphase regelmässig gehalten werden.
Hans Keutgen kommentierte den Stand der Arbeiten zur neuen Huppenbroicher Dorfmitte mit den Worten: „Die sind fast abgeschlossen. Ich wundere mich freilich sehr zu sehen, wie lange es dauert, an der Wartehalle ein paar Schaukästen anzubringen.“ Keutgen nahm Ehrungen verdienter Vereinsangehöriger vor, die sich seit langem mit unterschiedlichen Aktivitäten dem Ziel verschrieben haben, das Gotteshäuschen in tadellosem Zustand zu erhalten. Es sind dies Resi Hoss, Danny Jansen, Hubert Toussaint, Kirsten Hürtgen, Sebastian Faymonville, Patrick Löhrer, Peter Heinrich und Hans-Dieter Bongard.
Kassierer Heinz-Otto Nickel meldete ein leichtes Minus seiner Finanzmittel. Gleichwohl schloss er das Geschäftsjahr mit einer zufriedenstellenden Bilanz ab. Die Rechnungsprüfer Doris Faymonville und Jens Wunderlich attestierten Schatzmeister Nickel einwandfreie Buchführung. Zu neuen Revisoren wurden Dieter Kockler und Jens Wunderlich ernannt.
Die abschließenden Teilneuwahlen zum Vorstand waren geprägt vom Rücktritt des zweiten Vorsitzenden Peter Heinrich. Er hat dieses Amt seit 1973 optimal bekleidet. Zu Heinrichs Nachfolger kürten die Versammelten Friedhelm Hoss. Dieser war bisher zweiter Beisitzer und gab diesen Posten jetzt an Hubert Toussaint ab.
Schriftführerin Karen Waldbröl und Beisitzer Axel Gussen wurden in ihren Funktionen bestätigt.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz