Berührte mit ihrem Gesang und der Auswahl der stücke das Publikum in der Huppenbroicher Christkönig-Kapelle: die Japanerin Sayaka Fujii.
Sayaka Fujii singt in Huppenbroich Lieder von langem Leben und dem Fukushima-Unglück.
Huppenbroich. Einen außergewöhnlichen Kunstgenuss konnten die Besucher jetzt in der kleinen Christkönig-Kapelle in Huppenbroich mit allen Sinnen erleben. Sayaka Fujii, eine japanische Sängerin, die bereits im vergangenen Jahr bei einem Konzert in Huppenbroich begeisterte, war wieder zu Gast in Deutschland und machte Station bei Junko Shibuja (Huppenbroich), die den Kontakt zur Sängerin im vergangenen Jahr hergestellt hatte.
Auch deutsche Volkslieder
Die zierliche Japanerin verfügt über ein Stimmpotenzial, das seinesgleichen sucht. Sopran, Mezzosopran bis Alt wechseltem beinahe spielerisch und erfüllten die Kapelle auch ohne Mikrofon.
Das Repertoire umfasste japanische und deutsche Volkslieder. Letztere sind in Japan sehr beliebt und so konnten die erstaunten Zuhörer unter anderem „Die Lorelei“, „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ oder „Hänschen klein“ in deutscher und japanischer Sprache hören.
Die japanischen Lieder ermöglichten einen Einblick in den japanischen Kulturkreis. Zwei Lieder sind dabei für die Japaner von großer Bedeutung. Das „Awa-Lied“ soll zirka 3000 Jahre alt sein, und nach Vorstellung gläubiger Japaner geht von ihm Energie aus, die den Körper heilt. Mit „Kim ga yo“ erklang die Nationalhymne, die bereits im 10. Jahrhundert entstand. Mit diesem Gesangsvortrag wünscht man einer Person ein langes Leben.
Sehr Altes und Aktuelles
Mit „Hana wa saku“ erinnerte die Sängerin an den Reaktorunfall von Fukushima. Das Lied ist der vormals schönen und fruchtbaren Landschaft gewidmet, die wieder erblühen soll. Einen großen Block bildeten Lieder aus bekannten Musicals. Mit dem Song „The Prayer“ erinnerte Sayaka Fujii an die Geschehnisse des 11. September 2001 in New York. Am Konzertsonntag war es 15 Jahre her, dass Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers flogen und 4000 Menschen den Tod fanden.
Hans Keutgen, Vorsitzender des Kapellenvereins, führte durch die Veranstaltung und konnte dem begeisterten Publikum auch eine Zugabe ankündigen. Mit dem „Ave Maria“ zauberte die Künstlerin eine Stimmung in die Kapelle, die Herz und Seele gleichermaßen berührte.
Vorführung von Kampfkunst
Sehenswert war auch das Ikebana, das eine Ikebana-Künstlerin aus Aachen vor dem Konzert in der Kapelle als Schmuck gestaltet hatte. Im Anschluss an dieses Konzert lud die in Huppenbroich wohnende Japanerin Junko Shibuya noch zu einer kleinen Ausstellung japanischer Exponate in ihr Haus ein. Außerdem wurden Vorführungen von Iaido (japanische Schwertkunst) und Jujutsu dargeboten.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch