Die Bühne im Saale Ohler vermochte die stattliche Anzahl aller Mitwirkenden an der „kleinen Sitzung“ kaum zu fassen; sie gedieh zum großen Spaß-Spektakel.
KG Sonnenfunken gastiert zum fünften Mal mit der „Kleinen Sitzung“ in Huppenbroich. Auch Zusatztermin schon fast ausverkauft.
Simmerath/Huppenbroich. Als der Huppenbroicher Pablo Lopez vor fünf Jahren zum Prinzen Karneval der Simmerather Gesellschaft „Sonnenfunken“ proklamiert wurde, verknüpfte er seine Regentschaft über eine fröhliche Nordeifeler Narrenschar mit der Bitte: „Lasst uns in dieser Session eine Sitzung der KG auch in meinem Heimatort veranstalten…!“ Die Geburtsstunde der inzwischen legendären „Kleinen Sitzung“ hatte geschlagen, und ihr Ideengeber hätte sich seinerzeit wohl nicht träumen lassen, welch karnevalistisches Großkaliber inzwischen aus seiner Initialzündung wurde.
Samstag Abend brauste und bebte wieder einmal der Saal Ohler, erwies sich seine Bühne als schier zu klein, doch „joode Fründe ston bekanntlich dicht zosame“. Allein 160 Sitzplatzgäste füllten in gemütlicher Enge schon lange vor dem offiziellen Kostümspaß den Raum, etliche „Stehrunden“ an Bistrotischen und Theken kamen hinzu. Kein Wunder, dass Sonnenfunken-Vorsitzender Torsten Gerards sichtlich vergnügt ein Plakat mit der Aufschrift „Sitzung ausverkauft“ schwenkte, ehe der große und der kleine Prinz nebst Hofstaat, Gefolge, Mariechen, Garden, Marketenderinnen und zu schmetternden Klängen des Simmerather Feuerwehr-Spielmannszuges Einzug hielten. Von Jubel und donnernden Alaafs eines erwartungsfroh sanges– und schunkelfreudigen Publikums empfangen und eskortiert. Der „ganze Saal“, stimmgewaltig vereint im gemischten Chor zur rheinischen Fastelovendshymne schlechthin, dem treuen Husar.
„Die Sitzung heute Abend war binnen 25 Minuten nach Eröffnung des Vorverkaufs ausgebucht“, konstatierte Pablo Lopez freudig überrascht, „deshalb entschlossen sich die Sonnenfunken zur Neuauflage. Doch auch für die Wiederholung am Samstag, 26. Februar, sind schon jetzt nur noch höchstens 30 Eintrittskarten zu haben.“
Kein Wunder, bei diesem gebotenen, hochkarätigen Programm des Frohsinns und der guten Unterhaltung! Amüsanter Verlauf und prächtiges Gelingen des Sonnenfunken-Gastspiels in der Faschingshochburg Huppenbroich sind gleichsam ein Spiegelbild harmonischen Miteinanders Nordeifeler Dorfbevölkerung und Gemeinwesens.
Mit launigen Worten begrüßte zweiter KG-Vorsitzender Stefan Haas die mitwirkenden Akteure des fünfstündigen und doch so kurzweiligen Darbietungsmarathons wie dessen Auditorium. In dieser langen Huppenbroicher Nacht füllte eine durchweg phantasievoll verkleidete Schar die ausgegebenen jecken Losungen der großen und kleinen Tollitäten „Mer stelle Sömmert op dr Kopp“ und „Met Volldampf dörch Sömmert“ mit quirligem Leben. Stefan Haas hieß unter den Feierfreudigen auch Sabine, die diesjährige Trägerin des Kraremannsordens, willkommen. Apropos Kraremann: Die Zeremonienmeisterin Micha Kau geleitete nicht wenige Ballteilnehmerinnen umsichtig von deren Plätzen zur Bühne, die mit großformatigen Lettern kundtaten, „Krarefrauen“ zu sein.
Durch eine vielseitig bunte Auftrittsfolge führte in bewährter Manier Pablo Lopez. Er leitete seine Zuhörer und „Sehleute“ zügig und humorvoll von Höhepunkt zu Höhepunkt der humorvollen Gaudi. Zwischen dem tosenden Einmarsch der Matadore, begleitet von Spielmannszugklängen, und dem prächtigen Abschlussbild der Ausrichtenden zu früher Morgenstunde und dem Sonnenfunkenlied aus schmetternden Kehlen, lagen fast 20 interessante Shownummern.
Das kleine Dreigestirn – Prinz Max, Bauer Robin und Lieblichkeit Samira – gab sich ebenso die Ehre wie ihre großen Vorbilder, die amtierenden Frohsinnsmonarchen Manfred und Karin.
Die Namen der übrigen Mitwirkenden lesen sich wie das „Who is Who“ mitreißenden Nordeifeler Fastelärs: Büttenredner Christoph Nellessen, die Prinzengarde, die Eicherscheider Showtanzgruppe „Ladykracher“, „Ne Kraremann“ (Martin Junker), Prinzenmariechen Jenny, „Sugarbabes and Boy“, die Billyboys, die ehemaligen Sonnenfunken-Herrscher der fünften Jahreszeit, betreut von Wolfgang Fischer, Christian Haas als „janz normale Jeck“ und befreundete Rurberger Karnevalisten sorgten nonstop für Stimmung und Spaß an der Freud, so dass selbst zu früher sonntäglicher Stunde vielen Schwofenden der Heimweg nicht leicht fiel…
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz