Zu einem harmonischen Einklang und Miteinander mehrerer Generationen gedieh am Sonntag die kirchenmusikalische Feierstunde, zu der Kesternichs Kirchenchor Sankt Peter und Paul zum Abschluss der Adventszeit traditionsgemäß eine stattliche Zuhörerschaft ins gleichnamige Gotteshaus lädt.
Diesmal hatte sich das gemischte Ensemble um im Schnitt wesentlich jüngere, wenngleich nicht minder versierte Kräfte verstärkt: Das Huppenbroicher Mandolinen-Orchester und der Lammersdorfer Kinderchor „Rotkehlchen“ trugen im Wechsel und in großer Besetzung ihr Gutteil dazu bei, das von allen drei Formationen bestrittene Programm für das Auditorium im gut gefüllten Gotteshaus zum kulturellen Genuss im Dreiklang werden zu lassen. Rund 60 Mitwirkende standen gemeinsam auf den Altarstufen; allein logistisch und tontechnisch eine anspruchsvolle Herausforderung. Das Motto der Andacht: „Gelobt sei, der da kommt“.
Stimmungsvolle Kulisse
Die Zupfmusikanten wurden von Ingo Pleines dirigiert, erbauliche Soli erklangen von Gaby Roßkamp (Sopran) und dem Tenor Hendrik Löhn. Gabriele Scheidweiler-Pleines oblag die künstlerische Gesamtleitung der überaus vielfältigen Darbietungsfolge.
In einem Grußwort, getragen von mildem Kerzenschein und vor stimmungsvollen Christbaum- und Krippenkulissen, erinnerte Kesternichs Pfarrer Dr. Herman van Gorp an die frohe Botschaft von Ankunft des Heilands auf den Feldern zu Bethlehem, „verkündet durch Hirten und durch sie bis heute über die ganze Welt verbreitet“. Mit Jesu Geburt halte die Freude Einzug in die Herzen der Menschen, irdische Finsternis weiche freundlichem Licht.
Das Repertoire wohltuend facettenreich präsentiert, Lieder, Bibellesungen und Kompostionen zur Weihnacht stets von besinnlichen Texten unserer Tage und Fürbitten umrahmt, Klassik und Moderne im trauten Takt. Positiv wurde in den Kirchenbänken registriert, dass die Gläubigen in einen stimmgewaltigen Gesamtchor aller Mitwirkenden integriert wurden („Wachet auf“, „Tauet, Himmel“). Eindrucksvoll der Auftritt der Choristen, wenn sie „auf das Licht“ warteten, mit Stimmenjubel „Macht hoch die Tür“ forderten oder die Gottesmutter durch „den Dornwald“ begleiteten.
Erfrischend die mustergültig einstudiert und diszipliniert vorgetragenen Beiträge der elf Rotkehlchen. Sie trugen gemäß ihrem Namen einheitliche Rothemden und erwiesen sich als wahre Goldkehlchen, die schwierig umzusetzende Werke internationalen Weihnachtsliedgutes talentiert zu Gehör brachten („Es kommt ein Schiff geladen“, „Geht in die Nacht…“). Alle drei konzertante Gruppen formierten sich mit „Die kleine Kantate zur Adventszeit“ zum fulminanten Finale.
Dauerapplaus einer begeisterten Zuhörerschaft ging dem priesterlichen Segen durch Pastor van Gorp voraus. Peter- und Paul-Vorsitzende Marlene Strauch dankte in ihrem Schlusswort allen Interpreten und stellte besinnlich-nachdenkliche Betrachtungen über das hohe menschliche Gut „Zeit“ an. Zum Abschluss eines erlebenswerten Nachmittages luden die Sänger/innen und Musikanten sakraler Werke ihre Konzertbesucher zu Weihnachtsgebäck und Glühwein ins Pfarrheim. Wer mochte, angesichts Eiseskälte und schier endlosen Schneefalls, dieses verlockende Angebot ablehnen?!
Bericht: Eifeler Zeitung – Manfred Schmitz