Große Aufregung in der malerischen Dorfidylle

Kurt Lehmkuhl (li.), Redakteur beim Zeitungsverlag Aachen, war bereits zum dritten Mal zu Gast in der Gemeindebücherei Simmerath und las diesmal aus seinem neuesten Krimi „Fundsachen“.

Beim Literaturcafé in der Gemeindebücherei Simmerath liest Kurt Lehmkuhl zum Welttag des Buches aus dem Krimi „Fundsachen“

Simmerath. „Mann, Mann, Mann, hier ist heute wieder was los!“, so würde Ex-Kommissar Böhnkes Kollege Schäffer vom Polizeirevier Hengasch in ähnlicher Situation womöglich lamentieren. Denn in Huppenbroich, dem beschaulichen Ortsteil von Simmerath, ist tatsächlich jede Menge los. Und dabei lassen wir Pferde- und Hamstersegnung mit großer Prozession durch die wunderschöne Eifellandschaft einmal ganz außer Acht.

Genau diese malerische Idylle wird gerade durch die Errichtung einer Thuja-Hecke auf Schmitze Billas Grundstück verschandelt. „Geht gar nicht! Eine Unverfrorenheit!“ finden die Huppenbroicher. So sehr sie sich jetzt, mit gehöriger krimineller Energie übrigens, dagegen engagieren, so wenig haben sie sich um Schmitze Billa gekümmert. Nun ist es zu spät, nun ist sie nämlich tot…

Doch sie ist nicht die einzige Leiche bzw. Beinah-Leiche in Kurt Lehmkuhls neuestem Krimi „Fundsachen“. Nachdem der pensionierte Kriminalhauptkommissar Rudolf-Günther Böhnke den verzweifelten Walter Frosch vor einem Selbstmord bewahrt hat, sieht er es als seine Pflicht an, ihm zu helfen: Frosch wird um 500 000 Euro erpresst. Und da gibt es noch den Toten im Venn…
Kurt Lehmkuhl war bereits zum dritten Mal zu Gast in der Gemeindebücherei. Er wie auch sein Kommissar Böhnke schauen als Wahl-Huppenbroicher den Simmerathern ganz genau aufs Maul, ob das nun gefällt oder nicht. „Fundsachen“ ist der sechste Fall für seinen Aachener Exkommissar, ein wieder mal spannender Plot, der gleich drei Handlungsstränge sehr geschickt und verblüffend zufällig zusammenführt.

Lehmkuhl schreibt fein akzentuiert, was seine journalistische Heimat als Redakteur beim Zeitungsverlag Aachen verrät, stets gepaart mit einer leisen Prise Ironie und Humor.

Mit dieser Lesung feierten Gemeindebücherei und Förderverein in ihrem gut besuchten Literaturcafé bei Kaffee, Tee und Gebäck den Welttag des Buches, der sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährt. Als eine würdige Verbindung zur Internationalität dieses Ereignisses erschien beim anhaltenden Schlussapplaus die Tatsache, dass kein geringerer Fleck auf Erden als eben Huppenbroich für einen Nachmittag den Nabel der Welt darstellte.

Quelle: Eifeler Zeitung