eine Chanukkia und ein Schofar gehören den Ausstellungsstücken.
Ausstellung in Huppenbroich: Die Stadt Ur im Zweistromland ist Abrahams Heimat und damit die Heimat dreier Religionen
Huppenbroich. „Eine der wichtigsten Personen im Gespräch zwischen Juden, Christen und Muslimen hat vielleicht nie gelebt. Und trotzdem ist Abraham, der Mann aus Ur in Chaldäa entscheidend wichtig für mehrere Religionen“ , heißt es in einer Veröffentlichung der Kirchenzeitung. Abraham war für Juden, Christen und Muslime der erste wirkliche Gläubige, der auf den einen, wahren Gott vertraute. Und dieser Glaube ist auch heute noch den drei Religionen gemeinsam und unterscheidet sie von den Naturreligionen und der römischen und ägyptischen Verehrung mehrerer Götter.
Wo nun finden wir weitere Gemeinsamkeiten und den Wendepunkt zwischen den genannten Religionen? Diese Frage soll die neue Präsentation des Sakrala Museumsvereins in den Ausstellungsfenstern der Sakristei der Huppenbroicher Kapelle dem Betrachter ein wenig deutlicher machen. Die Ausstellung soll einen Anstoß geben, sich mit dem Verbindenden aber auch Trennenden zu befassen. Für Christen, Juden und Moslems sollte dabei der Wunsch nach Verständnis, Frieden und Gottesliebe im Vordergrund stehen. Vielleicht hilft die Ausstellung auch, die manchmal „fremd“ anmutenden Vorstellungen in den anderen Religionen etwas verständlicher zu machen. So findet Jesus in allen drei Religionen Erwähnung in unterschiedlicher Wertung. Die Exponate der Ausstellung stammen teilweise aus dem Fundus des Sakrala Museumsvereins Simmerath sowie von der jüdischen Gemeinde in Aachen und vom Islamischen Zentrum Aachen. Erläuternde Texte erklären die Bedeutung der Exponate und stellen auch – sofern gegeben – religionsübergreifende Zusammenhänge dar. Zu sehen sind unter anderem eine Chanukkia, ein Leuchter, der zum alljährlichen Lichterfest angezündet wird und ein Schofarhorn der jüdischen Gemeinde (der Schofar erinnert an die geplante Opferung des Isaak durch Abraham für Gott). Der Islam wird durch den Koran und die Misbaha präsentiert. Die christlichen Konfessionen werden unter anderem jeweils durch ein Kreuz, das für die unterschiedlichen Ausrichtungen spezifisch ist, dargestellt. Dabei handelt es sich um die katholische Kirche, die protestantischen Kirchen und die orthodoxe Kirche.
Die Ausstellung ist präsentiert in sechs Fenstern der neuen Sakristei an der Huppenbroicher Christkönig-Kapelle und nur von außen zu betrachten. Die Fenster wurden seinerzeit extra in entsprechender Höhe gesetzt, um Ausstellungen zu zeigen. Die Exponate sind von Beginn der Dunkelheit bis 21 Uhr beleuchtet. Zu sehen sind die Fenster noch bis zum 30. Juni.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch