Die Bühne frei für große und kleine Narren! Zur Kleinen Sonnenfunkensitzung in Huppenbroich bestritten humoristische Kräfte aller Generationen ein mehr als vierstündiges buntes Programm.
Nachschlag zur „Kleinen Sitzung“ der Simmerather Karnevalsgesellschaft. Restlos ausverkaufter Saal in bester Stimmung.
Huppenbroich. Von Gutem darf‘s bekanntlich gern etwas mehr sein! Und so lud Simmeraths Karnevalsgesellschaft „Sonnenfunken“ Samstag Abend zum deftigen Nachschlag ihrer „Kleinen Sitzung“. Wie schon die Premiere vor Wochenfrist im Saale Wilden, war der Huppenbroicher Saal Ohler zur Wiederholung ebenfalls schier zu klein und restlos ausverkauft. „Wir begrüßen heute rund 130 Besucher“, stellte Sonnenfunken-Vorsitzender Torsten Gerards zufrieden fest. Und diese erwartete ein nicht minder reichhaltiges, variierendes Bühnenprogramm wie zum Auftakt.
Schon beim Einmarsch der Matadore kam Stimmung im närrischen Völkchen auf: Zahlreiche kostümierte Gruppen zogen singend und fahnenschwenkend in den Saal; ihre illustre Verkleidung samt Motto verriet sie als Huppenbroicher Ortsvereins-„Straßengangs“. Abgesehen von einem entrichteten Grußwort, hatte der etatmäßige Sitzungspräsident Stefan Haas hier und heute Sendepause. Ehe er das Mikrofon an Pablo Lopez übergab, stellte der zweite KG-Vorsitzende fest, „wir gastieren heute in Huppenbroich zum siebten Mal, ein Zeichen dafür, dass unsere Darbietungen beim Publikum unvermindert ankommen“. Haas entdeckte in der Schar der Mitwirkenden auch den kürzlich gekürten Träger des Kraremannordens, Gerhard Leister (wir berichteten). Der Sprecher würdigte auch das beständige Mitwirken des Spielmannszuges in Simmeraths Freiwilliger Feuerwehr, „der unsere Veranstaltungen stets musikalisch bereichert und die tollen Darbietungen abrundet“.
Pablo Lopez dankte den Huppenbroichern wie anwesenden Gästen benachbarter Nordeifelorte für deren Kommen und den „zahlreichen freiwilligen Helfern bei Vorbereitung und Durchführung dieser Sitzung, immerhin haben wir rund 20 Nummern im Angebot“. Der Moderator hieß unter den Versammelten auch Huppenbroichs Vertreter im Simmerather Gemeinderat, Jens Wunderlich, und den Vorsitzenden des Kapellenvereins, Hans Keutgen, willkommen.
Ein ganzes Jahr lang Oktoberfest
Den Reigen munterer Auftritte eröffnete die Funkengarde. Die charmanten flotten Mädchen ließen die Hit – verewigten „99 Luftballons“ mit Hallo an die Saaldecke steigen und ernteten für ihren perfekt einstudierten Tanz drei donnernde Alaafs ihrer Zuschauer. Ein nahtloser Übergang und Einstieg in den lebhaften Vortrag des Kinderprinzenpaares Simon und Nathalie, eskortiert von ihrer treuen Pagin Carolin. Dieses unbefangene Trio plauderte in launiger Gedichtform von zu Hause, aus ihrem Faschingsdomizil, und unternahm Ausflüge in die Welt des Fußballs, voran des FC Bayern. Vor allem aber wirkte das eindringliche und gern gehörte Kredo der Kinder auf alle Anwesenden: „Singt, tanzt und lacht mit uns!“ Ein Angebot, das die Aufgeforderten nur zu gern annahmen und Moderator Pablo mit begeisterter Zustimmung veranlasste, die erste Rakete des Abends zu Ehren dieses Dreigestirns der Extraklasse zu zünden.
Dann ging es Schlag auf Schlag und nonstop in der Präsentation attraktiver Fastelovendshöhepunkte. Kinderprinzenmariechen Mona wirbelte als Solistin grazil und steppte über die Bühne, die Prinzengarde tat es ihr im großen Ensemble nach, und das renommierte Ballett „Ladykracher“, ein Eicherscheider Import, glänzte mit seiner aktuell sessionalen Einstudierung. Dieser folgten rassige Showeinlagen ehemaliger Prinzen, ehe das talentierte Huppenbroicher Eigengewächs Sylvia im lustigen Sketch für mehr als eine Überraschung gut war. Dann hieß das Kommando „Schunkeln mit der Ehrengarde!“, das „große“ Prinzenpaar Didier und Sandra sprach an seine närrischen Untertanen und wiederholte seine zur fünften Jahreszeit erlassenen Appelle. Deren wichtigster: Wir feiern das ganze Jahr Oktoberfest! Prinzenmariechen Vanessa gehörten danach die Bretter, Lutz Goffart kreuzte als weit gereister Inselpfarrer über die Meere, die Rurberger Band „Billy Boys“ sorgte für rassige Klänge, bevor Christian Haas als „Janz normale Jeck“ in der Bütt sein beliebtes Repertoire abspulte. Das Prinzengefolge, burleske Marketänderinnen („Crazy Woman“) und eine quirlige Showtanzgruppe vom Rursee bestritten die Beitragsfolge bis zum großen Finale. Das letzte Alaaf wurde weit nach Mitternacht ausgerufen, und so mancher Sitzungsbesucher dürfte aus einer langen und doch so amüsanten Huppenbroicher Nacht gleich ein labendes Katerfrühstück gemacht haben.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz