Der Museumsverein sucht noch Engel und Heilige

Diese Krippe wurde von der Künstlerin Elke Wilden gefertigt: Der Betrachter muss seine eigene Vorstellungskraft einbringen.

Weihnachtliche Ausstellung in der Huppenbroicher Sakristei zeigt unterschiedliche Krippen aus dem Fundus des Vereins.

Huppenbroich. Rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt in Huppenbroich am Sonntag, 30. November, hat der Sakrala Museumsverein die Ausstellungsfenster in der neuen Sakristei der Huppenbroicher Christkönig Kapelle in weihnachtlichem Ambiente gestaltet. Gezeigt werden zwei Krippen, die unterschiedlicher nicht sein können.

Eine Krippe (gefertigt von der Monschauer Künstlerin Elke Wilden) beeindruckt durch klare, schlichte Figuren aus naturbelassenem Holz. Der Betrachter kann seine eigene Vorstellungskraft um das Geschehen in Bethlehem einbringen und Bilder vor seinem „geistigen Auge“ entstehen lassen. Eine gleichartige Krippe der Monschauer Künstlerin steht im Europaparlament in Straßburg.

Die Figuren der zweiten ausgestellten Krippe stammen aus einer ehemaligen Kirchenkrippe. Sie sind entsprechend groß und farbenfroh. Man fühlt sich in seine Kindheit zurückversetzt und spürt die Nähe und Wärme des Stalls von Bethlehem. Die Heilige Familie wird gegenwärtig und Weihnachten hält Einzug in den Herzen der Menschen.

Gabriele Keutgen-Bartosch, die für die Ausstellungen in der Sakristei zuständig ist, hat die Exponate aus dem Fundus des Vereins ausgesucht, gesäubert und auf der Ausstellungsfläche in Szene gesetzt. Dabei werden weder abgeplatzte Farbe noch Risse repariert oder übermalt. „Alles soll so bleiben, wie es im Laufe der Jahrzehnte gelebt wurde“, führt Gabriele Keutgen-Bartosch aus.
Als Begründer der sinnfälligen Darstellung des Weihnachtsgeschehens gilt der heilige Franz von Assisi, der 1223 anstelle einer Predigt das Weihnachtsgeschehen mit lebenden Tieren und Menschen nachstellte. Die Verehrung des heiligen Ortes in Bethlehem geht aber deutlich ins dritte Jahrhundert zurück. Die heutigen Weihnachtskrippen gehen bereits auf das frühe Christentum zurück, doch zeigten die Darstellungen der ersten Jahrhunderte nur das Jesuskind (nach dem Lukasevangelium in der Futterkrippe liegend) mit Ochs und Esel. Die Figur der Maria kam erst im Mittelalter dazu, der heilige Josef sogar noch später. Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Darstellungen, auf denen die drei Weisen ihre Geschenke dem Gotteskind darbringen. Die im Jahr 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtskrippe gilt derzeit allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. In den folgenden Jahrhunderten wurde in Kirchen das Aufstellen von Krippen zur Weihnachtszeit fast zur Prestigesache. Zu den berühmtesten Krippen zählen bis heute die neapolitanischen Krippen. Bevor im 18. Jahrhundert der Weihnachtsbaum immer populärer wurde, stand die Krippe im Mittelpunkt der katholischen Weihnachtsfeier. Krippen sind fester Bestandteil des kirchlichen und häuslichen Weihnachtsschmucks und werden in allen erdenklichen künstlerischen Stilen und Materialien gefertigt.

Der Sakrala Museumsverein sucht für eine der nächsten Ausstellungen zum Thema Engel und Heilige noch Figuren und bittet an dieser Stelle die Bevölkerung um Mithilfe. Eine Kontaktaufnahme ist unter ☏ 02473/7336 oder per E-Mail an sakrala@huppenbroich.de möglich.