Auch Löhrmann sagt „Danke“

Ausgezeichnet: Lebensretter Marc Nießen und Julia Kleine aus Simmerath wurden am vergangenen Freitag von der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann geehrt.

Simmerather Lebensretter in Düsseldorf mit Rettungsmedaille ausgezeichnet

Simmerath/Düsseldorf. Letztendlich waren es nur wenige Sekunden, die Anfang Dezember 2008 an Fringshaus buchstäblich über Leben und Tod entschieden. Genau genommen waren es Julia Kleine und Marc Nießen  aus Simmerath, die mit ihrem beherzten Eingreifen einem verunglückten Autofahrer aus seinem in Flammen stehenden Pkw zerrten und so vor dem fast sicheren Verbrennen retteten. „Wir haben nicht lange überlegt, haben ihn irgendwie da rausgezogen“, sagten sie damals. Zwischen explodierenden Reifen und extremer Hitze bargen die beiden den Schwerverletzten, der sich bei einem Unfall auf der spiegelglatten Straße in Richtung Roetgen die Kontrolle über sein Auto verlor, gegen zwei Bäume prallte und sich überschlug.

Sie haben vorbildlich gehandelt und ganz besonderen Mut bewiesen, sich selbst in Lebensgefahr begeben, um das Leben anderer zu retten.

Sylvia Löhrmann
stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin

Zwei Jahre ist das jetzt fast auf den Tag genau her, zwei Jahre, die zwischen den beiden Eifeler Lebensrettern und dem Erlebten liegen. Doch das beherzte Eingreifen hatte für Nießen und Kleine noch ein Nachspiel – ein positives: Am vergangenen Freitag wurden sie in Düsseldorf, auf der Zeche Zollverein, von der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann mit der Rettungsmedaille des Landes ausgezeichnet. „Sie Held oder Heldin zu nennen, ist wirklich keine Übertreibung“, sagte Löhrmann neben den insgesamt 27 ausgezeichneten Lebensrettern. „Sie haben vorbildlich gehandelt und ganz besonderen Mut bewiesen, sich selbst in Lebensgefahr begeben, um das Leben anderer zu retten.“

So wie Marc Nießen und Julia Kleine, die sich in besagter Dezembernacht 2008 auf dem Heimweg vom Weihnachtsmarktbesuch befanden, als sie auf dem Parkplatz gegenüber von Fringshaus einen hellen Feuerschein bemerkten. Der verunglückte Fahrer hatte sich bis zum Oberkörper aus seinem Fahrzeug hangeln können – bis ihn die Kräfte verließen. Marc Nießen und Julia Kleine halfen dem Verunglückten aus dem brennenden Wrack. Als sie ihn in Sicherheit gebracht hatten, platzten – wie sich die beiden Retter noch gut erinnern können – unter ohrenbetäubendem Lärm die Reifen des Unfallwagens.

Dafür wurden sie nun von höchster Stelle ausgezeichnet. Die Rettungsmedaille des Landes wird seit 1951 für Taten verliehen, bei denen Retter andere Menschen aus lebenbedrohlichen Notlagen befreien. In den vergangenen 59 Jahren wurde die aus massivem Silber gefertigte Rettungsmedaille etwa tausend Mal verliehen und zählt damit zu den am seltensten vergebenen staatlichen Auszeichnungen.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht: Robert Flader, Foto: Pressestelle NRW