„Das ist heute ein großer und wichtiger Tag für Huppenbroich“, betonte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns am Sonntag, als in Huppenbroich die neue Sakristei eingesegnet und vor der Kirche eine Gedenktafel enthüllt wurde.
Neue Sakristei an der Christkönig-Kapelle in Huppenbroich eingesegnet. Kapellenverein schloss Finanzierungslücke des 170 000 Euro teuren Projekts.
Huppenbroich. Die neue Sakristei an der Christkönig-Kapelle ist weit mehr als nur ein Anbau, vielmehr ist er ein „Zeichen des Glaubens und der Zuversicht aus dem Glauben heraus“, sagte Pfarrer Michael Stoffels in seinem Willkommensgruß an die Besucher des Gottesdienstes. „Die Kapelle ist wichtig und wertvoll“ für das Glaubensleben in Huppenbroich, sie mache deutlich, dass es in Huppenbroich noch „Platz gibt für die Nähe Gottes, für Jesus und das Gebet“. Pfarrer Stoffels mahnte in seiner Predigt, „alle Kirchen im Bereich der Gemeinde Simmerath zu erhalten, um dort Glauben feiern zu können“.
„Das ist heute ein großer und wichtiger Tag für Huppenbroich“, betonte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns am Sonntag, als in Huppenbroich die neue Sakristei eingesegnet und vor der Kirche eine Gedenktafel enthüllt wurde. Mit den Bauarbeiten wurde Mitte Mai begonnen, zunächst musste die ehemalige Pastorat, die vor gut zehn Jahren ausgebrannt war, abgerissen werden, um so Platz für den Anbau einer Sakristei zu schaffen.
Widerstand des Generalvikariats
Gegen den Bau der Sakristei leistete das „Generalvikariat anfänglich heftigen Widerstand“, doch Josef Mohren, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes in Simmerath, habe dann in eifrigen Gesprächen die Zustimmung des Bistums erreicht, dafür gebühre ihm besonderer Dank, sagte Hans Keutgen, Vorsitzender des Kapellenvereins. So durfte die Pfarre St. Johann Baptist Simmerath als Bauherr der neuen Sakristei die beiden Grundstücke links und rechts neben der Kapelle an junge Huppenbroicher Bürger verkaufen. Der Erlös wurde in den Neubau der Sakristei investiert.
Zeugnis des Zusammenhalts
Allerdings musste der Kapellenverein Huppenbroich sich massiv engagieren, um die Finanzierungslücke des auf rund 170 000 Euro veranschlagten Projektes zu schließen. Und die Huppenbroicher Bürger haben sich mächtig ins Zeug gelegt und in Hand- und Spanndienst „erhebliche Leistungen“ erbracht, sagte Hans Keutgen, der allen Helfern, „die in hervorragender und beispielhafter Weise in ungezählten Stunden auf der Baustelle“ mitgearbeitet haben, herzlich dankte. „Hier baut die Dorfgemeinschaft“, so war die Baustelle überschrieben. Und der Neubau der Sakristei sei ein „Zeugnis des Gemeinschaftsgeistes und des Zusammenhalts in unserem Dorf“, so Hans Keutgen. Die Eigenleistung des Kapellenvereins, der etwa 100 Mitglieder zählt (bei rund 430 Einwohnern) ist bislang auf etwa 60 000 Euro veranschlagt.
Zum Festgottesdienst, der vom Mandolinen-Orchester Huppenbroich mitgestaltet wurde, waren zahlreiche Huppenbroicher gekommen, zu den Ehrengästen gehörten Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, Simmeraths Ortsvorsteher Stefan Haas, Josef Mohren vom Kirchenvorstand in Simmerath und Architekt Jens Wunderlich.
In seiner Predigt dankte Pfarrer Michael Stoffels „allen, die sich für den Anbau eingebracht haben“ und allen, denen es „wichtig und eine Herzensangelegenheit ist, die Kapelle zu erhalten“. Es sei heute längst nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen sich dafür einsetzen, eine Kapelle oder Kirche zu erhalten“, sagte Pfarrer Stoffels mit Blick darauf, dass Kirchen „umfunktioniert oder abgerissen“ würden. „Der Anbau ist unerlässlich“, betonte Pfarrer Stoffels, der sich darüber freute, dass immer montags in der Christkönig-Kapelle Gottesdienst gefeiert werden könne. „Viele kommen, um gemeinsam zu singen und zu beten und ihre Glaubensfreunde in der Gemeinschaft der Kirche miteinander zu teilen“, der „Glaube bereichert das Leben, er gibt Kraft und Halt, Zuversicht und Frieden“.
In seiner Ansprache erinnerte Hans Keutgen, Vorsitzender des Kapellenvereins, daran, dass die Huppenbroicher die erste Kapelle nach dem 2. Weltkrieg gebaut haben. „Trotz der Entbehrungen und der Not der Nachkriegszeit fanden sie den Mut und die Kraft, ein Gotteshaus zu bauen, obwohl die eigenen Häuser noch nicht fertig waren. Seitdem steht die Kapelle als Zeichen des Glaubens in der Mitte unseres Dorfes.“ Der Kapellenverein hat vor der Kapelle eine Gedenktafel anbringen lassen, um mit dem „äußeren Zeichen „ allen Bürgern zu danken, die nach dem Krieg die Kapelle und nun die Sakristei gebaut haben. Hans Keutgen appellierte eindringlich an die Dorfgemeinschaft, sich weiterhin für den Anbau der Sakristei einzubringen, denn der Bau sei noch nicht fertig, der Innenausbau und die Gestaltung des Außenbereiches“ erfordere noch viel Kraft und Ausdauer“.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Raimund Palm