Da geht es lang: Gestern hat Günter Scheidt die sechs Kilometer lange Loipe durch die Heckenlandlandschaft zwischen Eicherscheid und Huppenbroich noch mal frisch gespurt.
Skilangläufer haben die Wahl zwischen zwölf unterschiedlichen Strecken. Die Loipe in Eicherscheid gilt noch als Geheimtipp.
Nordeifel. Wenn der Schnee der Eifel sein weißes Kleid überstreift, steht bei der Monschau-Touristik das Telefon nicht mehr still. An manchen Tagen rufen dann mehr als hundert Leute an, um zu erfahren, wie die Wintersportbedingungen sind, ob im Wintersportzentrum in Rohren der Lift läuft und ob die Loipen gespurt sind.
Bei der Rursee-Touristik sind es deutlich weniger Anrufer. Fünf bis sechs Leute fragen pro Tag am Infopunkt in Rurberg nach. Dabei hat auch die Gemeinde Simmerath gespurte Loipen zu bieten. Die acht Kilometer lange Loipe in Lammersdorf ist bei Langläufern seit vielen Jahren bekannt und beliebt. Weniger bekannt ist die Loipe in Eicherscheid, da sie noch relativ neu ist.
Motorschlitten angeschafft
Im Rahmen des Dorfwettbewerbs wurde vor etwa vier Jahren bei einer Zukunftswerkstatt über die Ortsentwicklung diskutiert und die Idee geboren, mit einer Loipe ein zusätzliches touristisches Angebot zu schaffen.
Eicherscheids Ortsvorsteher ist selbst begeisterter Skilangläufer. Früher startete er auch bei Wettbewerben und heute fährt er noch jedes Jahr in den Weihnachtsferien nach Leutasch bei Seefeld in Tirol zum Skilanglauf. „Ich weiß, dass Langlaufen sehr gesund ist. Das ist optimal, um sich fit zu halten“, sagt Scheidt.
Günter Scheidt,
Ortsvorsteher und begeisterter Skifahrer
Von Ehrenamtlern unterhalten
Die Loipen – egal ob in Lammersdorf, Eicherscheid, Höfen oder Kalterherberg – werden von Ehrenamtlern unterhalten. In Eicherscheid sind das Dieter Kockler, Timo Renner und Günter Scheidt. Dazu gehört nicht nur das Spuren der Loipe. Im Herbst muss die Strecke ausgeschildert werden, Zäune müssen kontrolliert und geöffnet werden und im Frühjahr wieder alles rückgängig gemacht werden. „Die Landwirte haben sich glücklicherweise direkt bereit erklärt, ihre Wiesen zur Verfügung zu stellen. Sonst wäre das nicht möglich“, sagt Scheidt.
In den ersten beiden Jahren hat Scheidt noch mit der Streckenführung experimentiert, um den Fahrzeugen der Land- und Forstwirte nicht ins Gehege zu kommen. „Ich glaube, dass ich jetzt eine Strecke gefunden habe, die nicht mit anderen Interessen kollidiert“, sagt Scheidt.
Die rund sechs Kilometer lange Runde durch die Flurheckenlandschaft beginnt am Parkplatz unterhalb der Tenne an der Bachstraße. Von dort schlängelt sie sich durch das Heckenland zwischen Eicherscheid und Huppenbroich. Sie führt überwiegend über Wiesen und bietet einen schönen Ausblick auf die Hecken, das Rurtal und den Nationalpark. Eine weitere Einstiegsmöglichkeit gibt es am Sportplatz in Huppenbroich. Allerdings sind dort keine Parkplätze ausgewiesen.
Ein Problem für Skilangläufer ist, dass die Loipen auch gerne von Fußgängern genutzt und damit zerstört werden. „Das hält sich hier aber bisher in Grenzen“, sagt Scheidt. Deshalb werden bei hohem Schnee in Eicherscheid die Wirtschaftswege für Fußgänger begehbar gemacht. Dafür hat [gelb]Dieter Kockler[/gelb] ein spezielles Gerät gebastelt, das unter den Spurwagen gehangen und der Schnee platt gezogen wird.
Nicht mehr viel Zeit
Viel Zeit für eine Skitour bleibt den Wintersportlern aber nicht mehr. „Ein neuer Schneeeinbruch ist ebenso wenig wie massives Tauwetter in Sicht. Aber bei leicht steigenden Temperaturen wird die Schneedecke in der Eifel in den nächsten Tagen mit Ausnahme des Hohen Venns angeknabbert“, sagt unser Wetterexperte Andy Holz.
Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Andreas Gabbert