Zu einem musikalischen Streifzug durch Meisterwerke von Komponisten des Barock, der Romantik, bis hin zur Moderne entführte Sonntag Nachmittag das Mandolinenorchester Huppenbroich sein Auditorium. In der vollbesetzten Huppenbroicher Christ-Königs-Kapelle erklangen unsterbliche Kompositionen für Zupfinstrumente und hervorragende Stimmen; im Wechsel dazu besinnliche, der Jahreszeit angemessene Textpassagen. Denn die Veranstalter hatten ihr traditionelles Adventskonzert beziehungsreich mit „Der Himmel auf Erden“ betitelt. MOH-Vorsitzende Gertrud Faymonville hieß die Besucher willkommen, unter ihnen auch Pfarrer Wienand Stollenwerk aus Woffelsbach.
Gertrud Faymonville nutzte ihr Grußwort, das verpflichtete Gastquartett „Canzona Vocale“ vorzustellen. Dieses gemischte Nordeifeler Choristenensemble bereicherte das vorweihnachtlich gestaltete Programm ungemein. Gaby Roßkamp (Sopran), Gabriele Scheidweiler-Pleines (Alt), Tenor Hendrik Löhn und Bassist Ingo Pleines eröffneten den Reigen gehaltvoller Darbietungen mit dem hymnischen Klassiker „O Radix Jesse“. Doris Webers Appell („Ich möchte einfach da sein“) geriet zum Plädoyer für täglich praktizierbare Mitmenschlichkeit und einfühlsames Verständnis.
Unter dem Dirigat von Ingo Pleines kamen weltbekannte Choralweisen und romantische Stücke zur Aufführung („Largo“, „Romanze“). Der künstlerische MOH-Leiter glänzte zudem als versierter Solist mit Piccolo- und Querflöte. Der Chor trug anspruchsvolle Lieder und Arrangements in lateinischer Sprache vor, so „Alma Redemptoris“, „Ecce, Dominus veniet“ und, als exponiert strahlendes Licht unter dem Huppenbroicher Adventshimmel, „The first Noel“. Das Orchester intonierte einfühlsam einen „Wintertraum“, „Gebete aus dem Herzen“ und nach Noten.
Gertrud Brandenburg stellte vor ihren Zuhörern beherzigenswerte Betrachtungen über „Gestern, Heute, Morgen“ an, verbunden mit dem guten Rat, die aktuelle Stunde und den Tag zu nutzen und nicht dem Gestern nachzutrauern noch sich vor dem Morgen zu fürchten. Gertrud Faymonville zeigte volles Verständnis für alle Generationen, die das Recht hätten, „einmal im Leben“, abseits eingefahrener Wege und frei von gesellschaftlicher Konvention, außergewöhnliche Aktivitäten zu entfalten und auch einmal über die Stränge zu schlagen.
Nach einer Parabel, die Doris Weber vortrug, erzählte zum Abschluss des Konzertes MOH-Bassist Norbert Nießen einem amüsierten Auditorium eine Weihnachtsgeschichte der urkomischen Art, es durfte im Gotteshaus herzlich gelacht werden.
Mandolinenorchester und „Canzona Vocale“ empfingen zum Abschluss ihrer Auftritte langanhaltenden Beifall der Besucher, die den Sängerinnen, Sängern und Instrumentalisten stehende Ovationen bereiteten. Dann ließen Mitwirkende wie Besucher das Konzert auf dem „kleinen Huppenbroicher Weihnachtsmarkt“ mit seinen dekorativen Fachwerkbuden am Weiher behaglich nachwirken.
Bericht: Eifeler Zeitung – Manfred Schmitz