Hans Keutgen aus Huppenbroich schreibt zum Thema Geburtshilfe in Simmerath:
„Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen.“ So wird Dr. Andreas Cousin, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, zitiert. Wenn ich die Presse aufmerksam verfolgt habe, hat er das Problem, das jetzt vorübergehend gelöst ist, aus meiner Sicht selber mit verursacht.
Da sind zunächst die wiederholten Gespräche der hilfesuchenden Hebammen – seit 2016. Selbst seine Vorgesetzten wurden offensichtlich über die Arbeitsüberlastung nicht informiert. Jeder umsichtige Manager hätte schon lange die Konzernführung einbinden müssen. Die Ausführungen von Dr. Cousin in der Ratssitzung – ich kenne diese nur aus der Presse – haben sicher nicht zu einer Beruhigung beigetragen. Wenn er erklärt, die Hebammen missbrauchten ihre Machtposition, ist das eine unverständliche Unterstellung. Einen Tariflohn von 2,50 Euro als normal anzusehen ist recht absurd, wenn am gleichen Tag ein Gericht die Entlohnung des Bereitschaftsdienstes der Polizei mit 100 Prozent des Stundenlohns als gerechtfertigt ansieht.
Meine Hochachtung gilt den fünf Hebammen, die über Monate die Belastung getragen haben, die jetzt auf 13 Hebammen verteilt wird. Die Bereitschaft in der Klinik mitzuwirken, die ihre Arbeit offensichtlich bislang – zumindest vom Chefarzt – nicht angemessen gewürdigt hat, ist vorbildlich und anerkennenswert. Ich möchte den Hebammen danken, dass sie sich für das Gemeinwohl und die vielen werdenden Mütter weiter einsetzen werden. Damit verbinde ich den Wunsch, dass es im Interesse unserer Region zu einer dauerhaften Lösung kommt und die Hebammen in einem konstruktiven Umfeld arbeiten können.
Quelle: Eifeler Zeitung