36 Lämmer sterben nach Panik im Stall

Vor dem Stall türmen sich die toten Lämmer: Die Meisten erstickten, weil sie sich vor lauter Panik in einer Ecke des Stalles zusammendrängten.

Schäfer Patrick Bartz aus Eicherscheid vermutet, dass ein eingedrungener Hund der Auslöser war und bittet um Hinweise. Mehrere Tausend Euro Schaden.

Simmerath/Huppenbroich. Der Anblick, der sich Patrick Bartz aus Eicherscheid bot, als er am Freitagmorgen seinen Schafstall an einem Feldweg zwischen Simmerath und Huppenbroich in der Nähe des Modellflugplatzes betrat, ließ ihn heulen und zittern vor Wut. 36 der über 100 Lämmer, die dort untergebracht sind, lagen in einer Ecke des Stalls tot übereinander, andere hinkten und humpelten verletzt mit verdrehten Beinen umher, manche von ihnen hatten Bisswunden.

„Da blutet einem das Herz. Es geht ja nicht nur ums Geldverdienen, man hängt ja auch an jedem einzelnen Tier. Es tut einfach weh zu sehen, dass sie qualvoll gestorben sind“, sagt der 24-jährige Schäfer, der den Betrieb von seinem Vater Peter Bartz vor einem Jahr übernommen hat.

Schäfer Bartz ist sich sicher, dass ein Hund in den Stall eingedrungen und für das Massaker verantwortlich ist. Dieser habe sich wohl durch einen Spalt zwischen den Schiebetoren in den Stall gedrängt und dort unter den Lämmern eine Panik ausgelöst. Die meisten Tiere seien auch nicht durch Bisswunden gestorben, sondern erstickt, weil sie sich vor lauter Angst in einer Ecke zusammengedrängt und buchstäblich übereinander getürmt hätten, erklärt Bartz.

Da blutet einem das Herz. Es geht ja nicht nur ums Geldverdienen, man hängt ja auch an jedem einzelnen Tier. Es tut einfach weh zu sehen, dass sie qualvoll gestorben sind.

Patrick Bartz
Schäfer

„Der Wolf ist noch nicht hier, und ein Fuchs geht da nicht dran“, sagt der junge Mann. Schließlich seien die Lämmer mit einem Gewicht von 45 bis 50 Kilogramm schlachtreif und damit einige Nummern zu groß für einen Fuchs gewesen.

Abgespielt hat sich das Ganze wohl irgendwann am späten Donnerstagabend oder in der Nacht auf Freitag. Abends gegen 22 Uhr macht Patrick Bartz nämlich immer noch eine Kontrollrunde, um zu sehen, ob mit der Herde und im Stall alles in Ordnung ist. Er tippt auf die frühen Morgenstunden, „sonst wären wohl noch mehr der Lämmer tot“.

Nach dem ersten Schock verständigte er die Polizei und den Tierarzt, der sich sofort um die 15 verletzten Lämmer kümmerte. Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Zu den toten Tieren kommen noch die Kosten für den Tierarzt und für die Entsorgung der Kadaver sowie der ganze Mehraufwand. „Es dauert jetzt circa anderthalb Wochen, bis wieder Ruhe einkehrt und die Tiere wieder vernünftig fressen. Viele sind auch grün und blau. So kann man sie nicht wie geplant zum Schlachter geben. Das dauert jetzt drei bis vier Wochen länger, bei denen mit Bisswunden noch länger“, erklärt Bartz.

Es war nicht der erste durch einen Hund verursachte Schaden für den Schäfer aus Eicherscheid. Vor zwei Jahren hatte ein Hund die Herde gejagt und für mehrere tote Schafe gesorgt. Damals konnte aber zumindest der Halter des Hundes festgestellt werden.

Um solche Vorfälle zu vermeiden, bittet der Schäfer darum, Hunde anzuleinen, wenn Schafe in der Nähe sind. „Den Leuten ist oft gar nicht bewusst, was sie anrichten können, wenn sie ihren Hund nicht anleinen und plötzlich der Jagdtrieb durchkommt. Das muss ja gar nicht immer böse gemeint sein“, sagt Bartz.

Für Hinweise wäre Schäfer Patrick Bartz äußerst dankbar. Wer etwas beobachtet hat, kann sich unter ☏ 0160/99119864 an ihn wenden.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Andreas Gabbert