Niklas weht ein Dutzend Bäume auf die Eifelstraßen

Dieser umgestürzte Baum jagte am Morgen einer Autofahrerin auf der Blumgasse in Konzen einen gehörigen Schrecken ein.

Sturmbilanz: Auf der Blumgasse wird ein Auto fast von einem umstürzenden Stamm getroffen. Rekordböe in Kalterherberg: 126 km/h

Nordeifel. Das Sturmtief „Niklas“ hat bundesweit für tausende Einsätze, hohen Sachschaden und eine lahmgelegte Bahn gesorgt – in der sturmerprobten Nordeifel hat der windige Bursche lediglich ein Dutzend Bäume auf die Straßen gepustet und damit einige Feuerwehren beschäftigt. Allerdings reichte ein einziger „Windstoß“ am Dienstagmorgen, um „Niklas“ für alle Zeiten in den Eifeler Wetterannalen zu verewigen: „Um 8.44 Uhr wurde an der Wetterstation von Karl-Josef Mertens in Kalterherberg eine Orkanböe mit 126 km/h gemessen“, berichtete am Nachmittag Bodo Friedrich, der „Vater“ des Portals www.eifelwetter.de. „Ich kann mich nicht erinnern, diesen Wert jemals gemessen zu haben“, sprach Friedrich von einem „besonderen Wetterereignis“, das selbst den sonst meist noch stürmischeren Kahlen Asten (117 km/h) deutlich abhängte.

Die Rekordböe sorgte dann auch eine Minute später für einen Einsatz der Löschgruppe Kalterherberg, denn um 8.45 Uhr wurde ein schwerer Ast gemeldet, der auf ein Wohnhaus gestürzt war.

Einsätze ausgelöst hatte „Niklas“ aber schon kurz nach dem Hellwerden gegen 7 Uhr, wie die Pressesprecher der Feuerwehren, Stephan Schillings (Monschau) und Sander Lutterbach (Simmerath) berichteten. In allen Fällen waren es Bäume, die auf öffentliche Straßen gekippt waren und weggesägt werden mussten. Durch die Regenfälle der letzten Tage und um diese Jahreszeit ist der Boden aufgeweicht und nimmt so flach wurzelnden Bäumen die Standfestigkeit.

Und so wurden um 7.22 Uhr parallel Einsätze in Huppenbroich auf der Tiefenbachtalstraße und auf der Hahner Straße in Lammersdorf gemeldet, wo herabgestürzte Äste und Bäume den Verkehr beeinträchtigten. Während es für die Simmerather Feuerwehren danach nur noch um 11 Uhr zu einem Einsatz auf der L246 in Strauch ging, wo eine Tanne auf die Straße gestürzt war, hielt der Sturm die Monschauer Löschgruppen noch länger auf Trab. Die gefährlichste Situation hatte sich schon am frühen Morgen ergeben, als auf der Blumgasse hinter Konzen ein Auto beinahe von einem umfallenden Baum getroffen wurde, wie Stephan Schillings berichtete. Mehrere abgebrochene und auf die Fahrbahn gefallene Tannenbaumspitzen wurden um 7.29 Uhr aus Wahlerscheid gemeldet, weitere „Säge-Einsätze“ gab es für die örtlichen Feuerwehren um 7.40 Uhr Im Brand in Mützenich und um 7.44 Uhr an der Konzener Kirche.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht: Heiner Schepp, Foto: Peter Stollenwerk