Muskelbepackte Holzrücker, rassige Springer und viele Gäste

Einsteigen, bitte! Holger Twardy (auf dem Bock) wird gleich den farbenprächtigen Zug der Pferde und Karossen durch Huppenbroich anführen. Seine Fahrgäste sind Pfarrer Michael Stoffels, Hans Keutgen, Schirmherr Karl-Heinz Hermanns und Jens Wunderlich (von rechts).

Längst über die Grenzen der Eifel bekannt und geschätzt: Die Huppenbroicher Pferdesegnung wurde ihrem Ruf auch in diesem Jahr wieder gerecht.

Huppenbroich. Fröhliches Pferdegewieher und ungeduldiges Schnauben und Hufescharren, Satteln und Einschirren im Minutentakt. Ein letzter Bürstenstrich auf ohnehin glänzendem Fell, Schraubendreh an der Kutschenachse, fixe Marketenderinnen mit Angeboten für Gaumen und Magen: Die Platzanlagen des SV Viktoria Huppenbroich als friedliches Heerlager und Zeltquartier.

Sonntagnachmittag erlebten an die 100 euregionale Reiter und Amazonen, Gespannfahrer-Equipen, deren langschweifige Lieblinge, eine 20-köpfige Helfercrew des gastgebenden Huppenbroicher Kapellenvereins im Dauereinsatz und nicht zuletzt zahlreiche Zuschauer von Nah und Fern die bereits dritte Auflage einer spektakulären und beeindruckenden Segnung von Rossen, ihren Haltern und Pflegepersonal durch den Simmerather GdG-Pfarrer Michael Stoffels. Vor dessen Akt der Fürbitte um göttlichen Schutz für Aktive wie deren Publikum führte eine prächtig Karosse, auf dem Bock souverän gelenkt von Meisterfahrlehrer Holger Twardy, eine lange Parade an – vom niedlichen Pony bis zum muskelbepackten Holzrücke-Kaltblüter, vom rassigen Springer bis zum geduldigen Vierhufer zur Kindertherapie.

Wir müssen uns von der Starterzahl überraschen lassen, Meldungen gehen ja nicht vorab ein.

Hans Keutgen
Vorsitzender Kapellenverein Huppenbroich

Der feierliche „Huppenbroicher Pferdesegen“ mit hohem Unterhaltungsgrad steht im Zeichen des heiligen Georg. Der ist ein Offizier und Märtyrer, ebenso einer der 14 Nothelfer, in der katholischen Religion verehrt wie in der Ostkirche. Die Geschichtsschreiber sind uneins, ob der berittene Sieger des Guten über das Böse (Antichrist in Gestalt des satanischen Drachens) von Perserkönig Dadianos gerädert oder vom römischen Tyrannen Diokletian mit Nägeln getötet wurde. Der Gedenktag des Drachentöters wird am 23. April begangen.

Hans Keutgen, Vorsitzender des Huppenbroicher Kapellenvereins, hieß unter den Aktiven auch Kutschfahr-Rheinlandmeister Wolter aus Dreiborn und eine stattliche Abordnung der schnieken Aachener Stadtreiter in schwarzgelben Uniformen willkommen. Keutgen freute sich über „die hier erschienene große Truppe und das trockene Wetter, wir müssen uns von der Starterzahl zu Beginn des steigend beliebten Spektakels überraschen lassen, Meldungen gehen ja nicht vorab ein“. Bemerkenswert auch die positiv spürbare Anzahl befreundeter ostbelgischer Hippologen.
Für die Teilnehmer und ihre Tiere gab es Schleifen und Plaketten. Die Schirmherrschaft über die inzwischen weit über die Eifelgrenzen bekannte und geschätzte Veranstaltung hatte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns übernommen.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz