Die Madonnen erzählen viele Geschichten

Am kommenden Sonntag werden sechs der schönsten Madonnenstatuen in den großen Fenstern des Sakristeineubaus in Huppenbroich auf extra angefertigten Sockeln der Öffentlichkeit dargeboten.

Ausstellung des Sakrala Museumsvereins Simmerath in der Huppenbroicher Kapelle eröffnet am 24. März.

Huppenbroich. Eine Ausstellung von ausgewählten Exponaten aus dem umfangreichen Fundus des Vereins „Sakrala Museumsverein Simmerath e.V.“ war immer ein wichtiges Thema in den Planungen zum Neubau der Sakristei in Huppenbroich. „Von Anfang an stand fest, dass in irgendeiner Form eine Möglichkeit von wechselnden Ausstellungen für die Öffentlichkeit vorgesehen werden sollte“, erklärt Hans Keutgen, Vorsitzender des Kapellenvereins Huppenbroich, auch Vorsitzender des Sakrala Museumsvereins Simmerath. Nun ist es soweit: Am Sonntag, 24. März, werden sechs der schönsten Madonnenstatuen in den großen Fenstern des Sakristeineubaus auf extra angefertigten Sockeln der Öffentlichkeit dargeboten. Dabei handelt es sich um verschiedene Darstellungen der Mutter Gottes, der Himmelskönigin, der Mutter voller Güte, zu der die frommen Menschen aus der Eifel vor mehr als 100 Jahren ihre Gebete richteten und um Hilfe in Krankheit, Not und Sorge flehten.

So zeigen die Exponate durchaus Gebrauchsspuren von Berührungen und Beschädigungen, die beim Umstellen der Madonnen entstanden waren, wenn der Hausaltar in den kleinen Katen und Bauernhäusern mal wieder den Platz wechseln musste, weil eine weitere Schlafstelle für einen neuen Erdenbürger eingerichtet wurde oder die Madonna an einem Totenlager die letzten Stunden zu Hause begleitete.

Weitere Ausstellungen folgen

„Die Exponate erzählen viele Geschichten“, so Gabriele Keutgen-Bartosch, die die Figuren behutsam vom Staub der letzten Jahre befreit hat. Die Madonnen sprechen ihre eigene Sprache, und verbunden mit den heimatkundlichen Erzählungen über die einfache und bodenständige Frömmigkeit der Eifeler wird Interesse beim Betrachter geweckt.

Dieser ersten Ausstellung werden weitere folgen. Im Wechsel sind vier Ausstellungen pro Jahr geplant zu verschiedenen Themen. Im Keller der ehemaligen Volksschule in Huppenbroich lagern zahlreiche sakrale Gegenstände, Figuren und Gemälde, die von Eifelern gespendet oder zur Verfügung gestellt wurden. Zum Weihnachtsfest 2013 ist eine Krippenausstellung vorgesehen.

Am Palmsonntag, 24. März, um 15 Uhr lädt der Sakrala-Verein zur Heiligen Messe in die Kapelle ein. Danach wird Pfarrer Michael Stoffels die Ausstellung eröffnen und noch etwas ganz Besonderes in Huppenbroich segnen: Eine weiße, schlichte Madonnenstatue wird den Besucher der kleinen Huppenbroicher Kapelle zukünftig auf dem neu gestalteten Platz neben dem Neubau der Sakristei empfangen.

Der Kamin der ehemaligen alten Schule ist dem Abriss zum Neubau der Sakristei bewusst nicht zum Opfer gefallen, er sollte erhalten bleiben und einer seinerzeit noch nicht festgelegten Bestimmung zugesprochen werden. Jetzt strahlt der Kamin in einem leuchtenden madonnenblau und bietet der weißen Huppenbroicher Madonna einen „himmlischen“ Hintergrund. Zwei Ruhebänke, deren Baumaterial aus dem Erlös des Weihnachtsmarktes 2011 angeschafft und von Mitgliedern des Teams „O Tannenbaum“ gebaut und aufgestellt werden, laden den Besucher zukünftig vor dem Madonnenbild zum Innehalten ein. Die Madonna wurde von Pfarrer Michael Stoffels gespendet. Alle Besucher sind im Anschluss an die Feierlichkeiten noch zu einem kleinen Umtrunk und Gesprächen eingeladen.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch