Das Verbindende sehen und das Trennende respektieren

Pfarrer Jens-Peter Bentzin, Pfarrer Michael Stoffels und Hans Keutgen (v. l.) vor den Ausstellungsfenstern der Sakristei an der Huppenbroicher Kapelle

Ausstellung zur Reformation des Sakrala-Museumsvereins in den Fenstern der Huppenbroicher Sakristei an der Christkönig-Kapelle

Huppenbroich. Die evangelische Kirche feiert in diesem Jahr 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag in Wittenberg gilt als Ausgangspunkt der Reformation, die eine Spaltung der Kirche zur Folge hatte.

Auch der Sakrala-Museumsverein Simmerath widmet sich der Reformation und zeigt eine kleine Ausstellung in den Ausstellungsfenstern der Huppenbroicher Sakristei an der Christkönig-Kapelle. Es werden auf besondere Themen bezogene Exponate wie auch Bilder und Dokumentationen gezeigt. Dabei ist das gesamte Material jugendgerecht dargestellt.

Zur kleinen Ausstellungseröffnung waren Pfarrer Michael Stoffels und sein evangelischer Amtskollege Pastor Jens-Peter Bentzin gekommen. Beide machten deutlich, dass die Reformation zum damaligen Zeitpunkt wichtig gewesen sei. Hans Keutgen, Vorsitzender des Sakrala-Museumsvereins Simmerath und Initiator der regelmäßigen Ausstellungen in der Sakristei, war es wichtig, in der Ausstellung sachlich zu informieren und mit einfachen Exponaten die damaligen Umstände zu dokumentieren. Dabei ist Luther als Playmobilfigur in der evangelischen Kirche in diesem Jahr eine Symbolfigur geworden und findet dementsprechend auch Platz in der Ausstellung. Etliche Kindergärten und Jugendeinrichtungen hätten diese Figur angeschafft, berichtete Pfarrer Bentzin.

Heute, so sind sich beide Geistliche einig, sei die Ökumene auf dem richtigen Weg. „Die Versöhnung und die Vielfalt des Christentums muss in den Mittelpunkt gestellt werden“, so Pfarrer Bentzin, und sein katholischer Kollege Pfarrer Stoffels ergänzt: „Man muss das Bindende sehen und das Trennende respektieren, es geht nicht um Gleichmacherei.“ Beide sind sich einig, dass das gemeinsame Zeugnis des christlichen Glaubens in die gesellschaftlichen Werte hinein wirken soll. Die Kirche gebe den Menschen eine klare Orientierung. Hier könne Kirche nur gemeinsam und nicht gegeneinander wirken.

Bis Juli zu sehen

Die Ausstellung zeigt in den ersten drei Fenstern die Entwicklung bis zum Bruch zwischen Luther und der katholischen Kirche mit den Themen Ablasshandel, Thesenanschlag und Reichstag zu Worms. Die weiteren Fenster veranschaulichen beispielhaft die Entwicklungen bis zum Augsburger Reichs- und Religionsfrieden.

Die Ausstellung wird noch bis Juni 2017 gezeigt und ist täglich von außen zu sehen. In der Zeit vom Einbruch der Dunkelheit bis 21 Uhr wird sie beleuchtet.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch