Anspannung bei den älteren Semestern

Selbst in der Sparte Hupp-70plus löste der Besuch des Nikolaus doch noch eine gewisse Spannung aus.

In Huppenbroich hatte sich der Heilige Mann angekündigt. Für jeden Senior gab es einige persönliche Worte und ein Geschenk.

Huppenbroich. Es schneite nicht, es fror nicht, die Sonne schien mild und ein blauer Himmel strahlte über Huppenbroich. Aber das Wetter konnte die vorweihnachtliche Stimmung, die sich angesichts des liebevoll weihnachtlich geschmückten Vereinsheimes des FC Viktoria in den Herzen der über 70-jährigen Huppenbroicherinnen und Huppenbroicher ausbreitete, nicht beeindrucken.

Die Vertreter der Dorfvereine hatten die Mitglieder von Hupp-70plus zur Adventsfeier eingeladen. Hans Keutgen, Vorsitzender des Kapellenvereins, unter dessen Dach sich die Sparte Hupp-70plus angesiedelt hat, versprach einen kurzweiligen Nachmittag. Durch den Nachmittag und das kleine Rahmenprogramm führte in bewährter Weise Heinz-Otto Nickel, Vorstandsmitglied des Kapellenvereins.

„Ein Männlein steht im Walde“

Der erste Beitrag wurde von den jüngsten Bewohnern Huppenbroichs geliefert. Zehn Mädchen und Jungen im Alter von zwei bis sechs Jahren hatten einen kleinen Tanz zu „Ein Männlein steht im Walde“ eingeübt. Unter der Leitung von Nicole Förster und Anja Jansen schritten die Kinder sehr konzentriert im Kreise und spielten die kleine Geschichte mit verschiedenen Gesten nach. Diese Begegnung der Generationen fand großen Anklang auf beiden Seiten. Mit einem Schokoladennikolaus belohnt verließen die Kleinen dann das Vereinshaus.

Es hatte sich schon herumgesprochen, der Nikolaus sollte gleich kommen, und diese Mitteilung löst bekanntermaßen bei Jung und Alt eine gewisse Spannung aus. Und dann war er da, der Hl. Nikolaus in seiner Bischofsrobe und dem Hirtenstab und dem ganz wichtigen goldenen Buch. Trotz Bart und Mantel wurde er bald erkannt, der Hl. Nikolaus. Es handelte sich um den gebürtigen Huppenbroicher Karlheinz Bausch, der hier groß geworden war, aber bereits vor etwa 40 Jahren seine Heimat verlassen hatte. Doch hatte er in all den Jahren einen guten, regen Kontakt zum Dorf und dessen Menschen gehabt, so dass er jedem einzelnen ein paar sehr persönliche Worte, Ermahnungen oder Anekdoten mitgeben konnte.

So erinnerte sich der Hl. Nikolaus bei Luise, heute über 70 Jahre alt, dass damals zur Schulzeit alle Jungen auf sie neidisch gewesen seien, weil sie am schnellstens laufen und am weitesten springen konnte. An Emma richtete er die Frage, ob sie immer noch so stattliche Zuchtbullen auf dem Hof hätte, denn schon damals war dieses Thema von brennender Bedeutung. Auch Elisabeth wurde erwähnt, und der Nikolaus sprach ihr einen herzlichen Dank für all die Jahre aus, in denen sie unter mehreren Pastoren ihren Dienst als Küsterin vorbildlich ausgeführt hatte.

Es gab auch ein Geschenk für jeden Gast. Hans Keutgen hatte einen Huppenbroich-Tischkalender entworfen und drucken lassen. Fotos aus der dörflichen Landschaft, Ereignisse aus dem Jahr 2011 und der Kapelle finden sich in dem Kalender wieder. Der Kalender fand großen Anklang.

Weckmann sofort verputzt

Pastor Michael Stoffels, der sich auch zu der Feier eingefunden hatte, erzählte eine kleine Geschichte aus seiner Kindheit. So lag er am Nikolaustag vor einigen Jahrzehnten im Krankenhaus und wartete auf seine Blinddarmoperation. Die Nonnen hatten den Steppke ermahnt, nichts zu essen und zu trinken, da die Operation zeitnah anstand. Dann kam der Nikolaus und besuchte alle Kranken und verteilte Weckmänner. Auch Klein-Michael bekam einen, und ihm lief das Wasser im Munde zusammen. Brav und vielleicht ein bisschen listig fragte er den Nikolaus, ob er den Weckmann denn auch gleich essen dürfe. Der Hl. Nikolaus erwiderte: „Selbstverständlich, mein Sohn, und guten Appetit.“ Das ließ sich Michael nicht zweimal sagen.

Als die Nonne wenig später das Zimmer betrat und die nackte Schaumpfeife auf dem Nachtschränkchen liegen sah, fragte sie, Schlimmes ahnend, was das denn zu bedeuten hätte. Strahlend antwortete Klein-Michael: „Der Hl. Nikolaus war hier und hat mir erlaubt, den Weckmann zu essen.“ Gegen die Worte des Nikolaus konnte die fromme Frau nun auch nichts einwenden.

Zu den Gitarrenklängen von Heinz-Otto Nickel wurden zusammen mit dem Nikolaus bekannte Weihnachtslieder gesungen.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch