Unwürdiges Schattendasein hat nun endlich ein Ende

Eine weiße Madonna im späten Eifelschnee. Pfarrer Michael Stoffels (links) segnete in Gemeinschaft vieler Gläubiger diese Huppenbroicher Replik einer „Jungfrau der Armen“.

Exponate aus der Ausstellung „Sakrala“ erwachen aus Dornröschenschlaf. Pfarrer Michael Stoffels stiftet Statue der Mutter Gottes.

Huppenbroich. Der kleine Eifelort Hupppenbroich ist ganz groß in Kirchen- und Volkskunst: Vor zehn Jahren musste die Ausstellung „Sakrala“ in Huppenbroichs Alter Schule aus wirtschaftlichen Gründen ihre Pforten für das Publikum schließen.

2000 zum Teil einzigartige Exponate fristeten seitdem im Keller des inzwischen vielfältig genutzten Gebäudes ein unwürdiges Schattendasein.

Raumschaffendes Konzept

Just zu Palmsonntag aber, ein kluges und raumschaffendes, architektonisches Konzept machte es möglich, erwachten die ersten Exponate dieser wertvollen Sammlung aus Devotionalien, Kult- und Gebrauchsgütern, Zelebrationsgerät, Symbolen Eifeler Volksfrömmigkeit wie kirchlichen Inventars und Messopfer-Utensilien aus ihrem Dornröschenschlaf. Ein kostbarer Schatz historischer Zeitzeugen wurde geborgen, rückte lebendig ins Licht der Öffentlichkeit – und das nicht nur zur Erbauung christlicher Betrachter.

Simmeraths GdG-Pfarrer, Michael Stoffels, segnete trotz klirrender Kälte unter bemerkenswert reger Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Areal der Christkönigskapelle nebst neugestalteter Sakristei eine von ihm gestiftete Statuette der Mutter Gottes.

Die 80 Zentimeter hohe Skulptur vor azurblauem Fond ist aus wetterfestem Material, findet von nun an jedoch ihren Platz in einer Mauernische hinter schützendem Glasfenster. So fügt sich das Bildhauerwerk harmonisch in das mustergültige architektonische Ensemble geistlich-gesellschaftlichen Huppenbroicher Lebens ein.

Dieser feierliche Einweihungsakt krönte einen Festgottesdienst, zelebriert von Pastor Stoffels. Dieser wies darauf hin, dass es sich bei der heiligen Maria um eine Replik der religiös international verehrten „Jungfrau der Armen“ aus dem belgischen Wallfahrtsort Bannheux handele.

Ein gehaltener Gottesdienst samt feierlichem Einsegnungsakt bildete den Auftakt zu einer Reihe demnächst partnerschaftlich vom Huppenbroicher Kapellenverein und Sakrala-Verein zu organisierenden Wechselausstellungen. Sechs ausgewählte Madonnen machten den Anfang, sie zieren derzeit die Fenster der Sakristei und grüßen die Betrachter leuchtend von fern.

Weitere Themenschwerpunkte

Weitere Ausstellungs-Themenschwerpunkte und Präsentationen sind in Vorbereitung. Hans Keutgen, Vorsitzender des Kapellenvereins wie der Sakrala-Museumsgemeinschaft, begrüßte in einer Grußadresse im Gotteshaus unter den Gästen auch Simmeraths Ortsvorsteher Stefan Haas, den Ratsherrn Jens Wunderlich, Karl Haas und Josef Mohren vom Simmerather Kichenvorstand Sankt Johannes sowie Gertrud Faymonville in Vertretung der Ortsvereine, nicht zuletzt auch Sponsor Hermann Jollet.

Aktiver Beitrag

Keutgen sagte, zur Eröffnung des Kunst- und Kulturreigens habe man das Thema Marienverehrung mit Absicht gewählt: „Christi Mutter ist eine zentrale Person der Heiligenverehrung Eifeler Christen. So leistet der Museumsverein Sakrala mit den nun präsentierten Madonnen einen aktiven Beitrag zur gebührenden Ausgestaltung unseres Huppenbroicher Dorfmittelpunktes.“

Ortsvorsteher Stefan Haas würdigte in einem Statement die künftige Mehrfachfunktion von Kapelle, Sakristei und Begegnungsstätte Vorplatz im Verbund dörflicher Wahrzeichen als „kirchliche wie zivilgemeindliche Zentren, auf die unsere Kommune Simmerath stolz ist“.

Immense Bedeutung

Dem Kapellenverein dankte für die „gute Umsetzung des Ausstellungskonzeptes, das mit seinen vielen Helfern auch ein Positivbeispiel für die immense Bedeutung des Ehrenamtes in unserer Gesellschaft darstellt“.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz