Strahlender Sonnenschein lockt Tausende

Gut frequentiert war nicht nur die „lange Bank“ auf dem neu eröffneten Rathausplatz im Rahmen des Kraremanntages.

Zum 16. Simmerather Kraremannstag mit großem Angebot. Neu gestalteter und barrierefreier Rathausplatz offiziell eröffnet.

Simmerath. Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns sollte recht behalten: Seine Wetter-App hatte ihm strahlenden Sonnenschein für den 16. Kraremannstag vorhergesagt. Sicher über 5000 Besucher von nah und fern schlenderten zu den Stoßzeiten durch das Ortszentrum von Simmerath über die Hauptstraße und den nun offiziell eröffneten Rathausplatz, um sich ein Bild von dem breitgefächerten Angebot zu machen, das noch vielfältiger und größer war als in den vergangenen Jahren.

Musik und Informationen

Auf der Bühne am Rathausplatz wurde neben der offiziellen Eröffnung des Rathausplatzes ein vielfältiges musikalisches Programm geboten, das durch Interviews und Vereinspräsentationen ergänzt wurde. So wurden beispielsweise der Kaninchenzuchtverein R 343 aus Eicherscheid, der Förderverein „EifelFam“, der sozial schwache Familien unterstützt, und die Biologische Station der Städteregion Aachen vorgestellt.

Die Eröffnung des neu gestalteten und barrierefreien Rathausplatzes hatte sich zwar um einige Wochen verzögert, fand nun aber einen würdigen Rahmen. „Bei der Planung des Rathausplatzes mussten verschiedene Aspekte beachtet werden. Es sollte ein Platz zum Verweilen und zum Aufenthalt werden, gleichzeitig sollten ortsnahe Parkplätze erhalten bleiben“, sagte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns. Insgesamt stehen nun 28 Parkplätze, drei Behinderten-Parkplätze sowie zwei Stellplätze zum Aufladen von Elektroautos zur Verfügung. Hermanns zeigte sich erleichtert, dass sowohl der neue Rathausplatz als auch der Dr.-Fritz-Platz gegenüber der Eifelklinik nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates in 2016 saniert seien.

Der neue Rathausplatz ist eine Mitte für alle Orte der Gemeinde, nicht nur für den Zentralort Simmerath.

Karl-Heinz Hermanns
Bürgermeister Simmerath


Zur Eröffnung waren zahlreiche Gäste wie die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Aachen II, Claudia Moll, Stefan Kämmerling, Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages sowie viele Ortspolitiker und am Bau beteiligte Firmen und Planer erschienen. Hermanns bedankte sich beim Gewerbeverein für die Ausrichtung des Festes und dankte zugleich allen Sponsoren, Unterstützern und am Projekt Beteiligten. Denn ohne Sponsoren sei ein solches Vorhaben nicht zu stemmen. „Der neue, barrierefreie Rathausplatz ist in enger Abstimmung mit der Behindertenbeauftragten der Städteregion entwickelt worden“, betonte der Bürgermeister. „Er ist eine Mitte für alle Orte der Gemeinde, nicht nur für den Zentralort Simmerath. Dies zeigen die eingelassenen Steine für jeden einzelnen Ort“, so Hermanns weiter. Auch die neue Bepflanzung trage zum neuen Gesamtbild bei. Verwundert zeigten sich viele Besucher lediglich über die Tatsache, dass der Maibaum am Musikpavillon bereits nicht mehr stand.

Insgesamt hat das Projekt gut eine Million Euro gekostet. 370 000 Euro wurden durch ein Förderprogramm bereitgestellt, der Rest musste durch die Gemeinde aufgebracht werden.

Einen Wunsch äußerte der Bürgermeister: „Neben einem Wochenmarkt auf diesem Platz, wäre es mein großer Wunsch, auch im Zentralort einmal einen eigenen Weihnachtsmarkt zu haben.“ Norbert Backes von der Firma Backes-Bau sagte: „Die größte Herausforderung war es, die Barrierefreiheit auf dem gesamten Platz herzustellen, aber am Ende ist es ein toller Erfolg geworden.“ Stefan Kastner vom Team „3-Plus-Freiraumplaner“, der das Projekt von der Entwicklung der ersten Ideen, bis hin zur Umsetzung begleitet hat, zeigte sich ebenfalls zufrieden.

„Ich finde den neuen Rathausplatz sehr schön, das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte von den Besuchern nicht nur Anna-Maria Schröder aus Huppenbroich während der Eröffnung. „Ich war zwar schon öfter Gast auf dem Kraremannstag, doch in diesem Jahr gefällt es mir noch besser, weil das Angebot größer ist und die ganzen Autohäuser nicht ihre Autos ausstellen“, sagte sie schmunzelnd.

Sowohl vor als auch nach der Eröffnung des Rathausplatzes gab es Musikbeiträge, unter anderem von der BMV Strauch, dem Eifelchor, dem TPK Rollesbroich und dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Simmerath. Der Eifelchor unter Leitung von Daniel Wiegand und Sylvia Noel animierte das Publikum erfolgreich zum Mitsingen und Mitklatschen. Nicht zuletzt Moderator David Lulley trug durch seine humorvolle Moderation zu einem kurzweiligen Ablauf bei.

Kulinarisches und Kunsthandwerk

Zwischen 11 und 19 Uhr gab es auf der Hauptstraße ein Bühnenprogramm der Tanzwerkstatt Simmerath sowie einen Genuss- und Kunsthandwerkermarkt, auf dem unter anderem Holzarbeiten und Schnitzereien, Drahtschmuck, Kosmetik und selbstgenähte Kindersachen angeboten wurden.

So wie bei den kulinarischen Highlights Süßkartoffel-Fritten und geräuchertem Lachs herrschte auch in den Eisdielen, beim Frozen-Yoghurt und den Getränkeständen dauerhafte Hochkonjunktur.

Vor der Bühne herrschte ebenfalls großer Andrang, einige Stühle luden zum Verweilen ein. Auch kurze Aussetzer in der Technik trübten dieses Bild keineswegs. Wer es sich lieber gemütlich machen wollte, hatte die Gelegenheit, den Ausblick von der Sonnenterrasse der Nobis-Filiale zu genießen. Für die kleinen Besucher war die ganztägige Kinderanimation auf dem Rathausplatz einer der Höhepunkte.

Geöffnet hatten die umliegenden Geschäfte an diesem Sonntag, die gut frequentiert waren. Diesem Vorhaben hatte die Gewerkschaft Verdi im letzten Jahr kurzfristig noch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Auch die Verkehrswacht Monschau, die rollende Waldschule von Hermann Carl und die DLRG präsentierten sich an diesem Tag.

Ein weiteres Highlight, das im Laufe des Tages rege genutzt wurde, war die Bimmelbahn, die kostenlos durch den Ort fuhr und zwischen verschiedenen Geschäften und Ständen verkehrte.

Dass der Kraremannstag mittlerweile kein rein regionales Ereignis mehr ist, zeigt die Sprachenvielfalt bei einem Rundgang: Hier sind Niederländisch und Französisch keine Besonderheit mehr.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Max Stollenwerk