Segen und Gebet für 70 Pferde und Reiter

Fahrsportler Holger Twardy (hinten rechts auf dem Bock) kutschierte anlässlich der Huppenbroicher Pferdesegnung Pfarrer Michael Stoffels (rechts) und den Schirmherrn, Karl-Heinz Hermanns, in prächtiger Karosse sicher durch das Dorf.

Pferdesegnung ist Höhepunkt im Jahreskalender

Huppenbroich. „Hier in Huppenbroich lebt ein guter alter Eifelbrauch wieder auf, der dem Ort gegenüber anderen einen eigenen, markanten Darstellungswert und Höhepunkt im Jahreskreis sichert, vergleichbar mit weit überregional bekannten Gütebegriffen unserer Kommune wie Rursee-Marathon oder Simmerather Markt“, kommentierte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns ein Ereignis, das zum fünften Mal inszeniert und schon zum Liebling der aktiven Teilnehmer aus Nah und Fern wie ihres Publikums wurde: die Huppenbroicher Pferdesegnung.
So setzte sich Sonntag auf dem Viktoria-Sportplatzareal ein illustrer Festzug durch das Dorf in Bewegung: als Blickfang an der Spitze ein Ensemble aus sechs Ein- und Zweispänner-Kutschen, dahinter rund 70 edle Rösser mit Reitern und Amazonen. In ihren Satteln ritt Petrus mit und schwang dicke Wolkenpakete. Zum Glück beließ es der himmlische Wettermacher aber bei Drohungen.

Voranmeldungen sind zum Umzug und priesterlichen Akt nicht üblich; so bleibt für das Ausrichterteam des Kapellenvereins bis zum Ausrittstart ein Überraschungseffekt. „Wir verzeichnen gegenüber dem Vorjahr einen leichten Teilnehmerrückgang“, kalkulierte Vereinsvorsitzender und Koordinator Hans Keutgen, „heute gibt es in unserer Region zahlreiche Veranstaltungen im Freien, die sich terminlich überschneiden.“ So mussten Ausrichter und Zuschauer diesmal auf den imposanten Auftritt der Aachener Stadtreiter verzichten. Viele hiesige Reit- und Fahrvereine begingen vergangenes Wochenende den Gedenktag des heiligen Georg. Dieser römische Märtyrer wurde als Drachentöter zum Symbol für den Kampf und Sieg des Guten über das Böse und zur Kultfigur der Kreuzfahrer. Sankt Georg ist Schutzpatron der Reiter und Bergleute in aller Welt; er wird – als einer der 14 Nothelfer – von den Christen bei schwerer Krankheit um Beistand gebeten.
Geistliche Bitte um Wohlergehen

Der Huppenbroicher Lokalmatador und Fahrsportlehrer Holger Twardy führte mit seinem schmucken Zweispänner, gezogen von französischen Kaltblütern der Rasse Percheron, die Parade an. Sie stand unter Schirmherrschaft des Bürgermeisters Hermanns. Simmeraths GdG-Pfarrer Michael Stoffels spendete der Teilnehmerschar seinen priesterlichen Segen. Danach schlug die Reiterschar ihr Biwak am Viktoria-Sportheim auf. Denn nach zuvor geistlicher Stärkung und Gebet für das Wohlergehen von Pferden und Haltern wollten auch Eifeler Köstlichkeiten genossen sein.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Manfred Schmitz