Auch den Azteken und den Römern waren Engel vertraut

Engel aus verschiedenen Epochen: links ein moderner Weihnachtsengel, rechts ein Bozener Engel. Noch bis Ende Oktober ist die Engelausstellung in der Huppenbroicher Kapelle zu sehen.

In der Huppenbroicher Kapelle ist eine informative Ausstellung über Engel aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen zu sehen

Huppenbroich. Schon seit einigen Wochen erfreuen sich Besucher der Christkönig-Kapelle in Huppenbroich und Wanderer, die hier in der Dorfmitte eine Rast einlegen, an der ansprechenden Ausstellung über Engel in den Fenstern der Sakristei. Engel aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen hat Gabriele Keutgen-Bartosch zusammengetragen und interessante Informationen über diese Himmelswesen hinzugefügt.

Jeder Mensch, so sagt sie, hat irgendwann Kontakt mit einem Engel. Auch wenn man fern von Kirche und Glauben ist, den Schutzengel beschwört jeder einmal oder dankt ihm nach gefährlichen Situationen, die glimpflich ausgegangen sind. Ein Weihnachtsfest ohne niedliche kleine Goldengelchen ist kaum denkbar, und in Kinderzimmern findet man immer irgendwo ein niedliches Himmelswesen mit Flügelchen. Diese Wesen, die sich übrigens in allen großen Religionen wiederfinden, sind viel älter als das Christentum. Schon den Völkern des alten Orients waren geflügelte Himmelswesen vertraut – ebenso den Azteken in Mittelamerika und den Griechen und Römern der Antike.

Engel tauchen sowohl im Alten als auch im Neuen Testament auf. Sie sind Geistwesen, die als Botschafter Gottes Nachrichten überbringen und als Beschützer und Begleiter von Menschen auftreten. Welche Rolle sie auch spielen: Immer haben die Engel einen göttlichen Auftrag. Eine namhafte Versicherungsgesellschaft wirbt mit dem Spruch: Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann“.

Engeldarstellungen haben eine lange Tradition und wurden in den vergangenen Jahrtausenden immer unterschiedlich dargestellt. Die Engelskulpturen (Cherubim) schmücken den Tempel Salomons und sind mit Flügeln versehen. Frühchristliche Kunst stellt die Engel als Jünglinge und noch ohne Flügel dar. Im 3. Jahrhundert tragen Engel oftmals eine weiße Tunika. Die Gotik zeigt Engel prachtvoll gekleidet als Jünglinge. Der Heiligenschein zeigt ihre Lichtgestalt an. Aus dem Barock kennen wir die sogenannten Putten oder Kinderengel, die auf byzantinische Vorbilder zurückgehen.

Die Engelausstellung in den Fenstern der Huppenbroicher Kapelle ist bis Ende Oktober zu sehen. Unter anderem wird der Verkündigungsengel aus der Simmerather Weihnachtskrippe gezeigt sowie einige Leihgaben von Gertrud Zisowsky aus Simmerath.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch