Welche Bedeutung haben Heilige heute?

In Huppenbroich sind jetzt verschiedene Figuren von Heiligen zu sehen, deren Bedeutung erläutertwird. Dies ist der Heilige Florian, Schutzpatron der Feuerwehrleute.

Ausstellung des Sakrala-Museumsvereins in den Huppenbroicher Sakristeifenstern bis Ende Juni

Huppenbroich. Ganz besonderen Menschen widmet sich die aktuelle Ausstellung in den Ausstellungsfenstern der Huppenbroicher Sakristei. Der Sakrala-Museumsverein Simmerath hat sich mit bekannten Heiligen beschäftigt, zeigt eine Auswahl und erläutert deren Bedeutung.

Heilige sind nach dem Verständnis der katholischen Kirche Menschen, die durch einen vorbildlichen Lebensstil auffallen und als besonders glaubensstark gelten. Sie werden als solche erst anerkannt, wenn sie nach ihrem Tode besondere Zeichen bewirken, die als Wunder gewertet werden. Durch eine teilweise falsch verstandene Frömmigkeit wuchs die Zahl der Heiligen auf eine unüberschaubare Zahl, und die Heiligenverehrung verkam vielerorts zum Aberglauben. Das Zweite Vatikanische Konzil in den 1960er Jahren begrenzte die Zahl der Heiligen deutlich, und es wurden nur noch solche Heilige gefeiert, die von allgemeiner Bedeutung sind. Dennoch hat jede Region noch ihre besonderen Heiligen.

Bedeutung für Familien

Im Alltag katholischer Christen spielt die Heiligenverehrung kaum noch eine Rolle. Bekannt sind Heilige vor allem durch Brauchtumsfeste oder kirchliche Namenstage. Hier in der Region findet man bei der älteren Generation oftmals noch Heiligenfiguren, die eine ganz besondere Bedeutung für die Familien haben und dementsprechend auch verehrt werden. In der Sakristei der Huppenbroicher Christkönig-Kapelle werden zurzeit sechs Heilige ausgestellt. In den schriftlichen Erläuterungen lernt der Betrachter das Leben und Wirken der Heiligen kennen – so zum Beispiel den Heiligen Franziskus.

Der Heilige Franz von Assisi ist der Patron der Armen, Blinden, Lahmen, Strafgefangenen, Sozialarbeiter und Schiffbrüchigen, der selber ein Leben in Armut führte. Sein Gedenktag, der 4. Oktober, wird weltweit außerdem als Tierschutztag begangen. Nicht nur den Menschen, sondern auch Tieren, Pflanzen und der gesamten Natur wollte er das Evangelium von der Liebe Christi verkündigen. Und mit dieser Botschaft gewann er schon zu Lebzeiten keineswegs nur Freunde. Der Heilige wird oft mit Vögeln dargestellt (siehe auch die Erzählung aus der Franziskuslegende in der Box).

Die Ausstellung stellt weitere Heilige vor. In den Fenstern der Ausstellung kann der Betrachter auch mehr über viele Sachverhalte erfahren, die mit den Heiligen in der katholischen Kirche verbunden sind: Heiligsprechung, Heiligenverehrung, Allerheiligen.

Wer mehr über diese Themen erfahren möchte, kann sich die Ausstellung täglich in den Fenstern der Huppenbroicher Sakristei anschauen. Mit Beginn der Dämmerung werden die Exponate beleuchtet. Die Ausstellung wird bis Ende Juni angeboten.

Der Heilige Franziskus spricht zu den Vögeln

Eine Erzählung aus der Legende des Heiligen Franz, passend zu Jesu Auftrag aus Markus 16,15: „Predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung“: Auf seinem Wege durchs Spoleto-Tal kam Franz zu einem kleinen Ort in der Nähe von Bevagna. Da hatte sich eine große Schar von Vögeln aller Art versammelt: Tauben, kleine Krähen, Dohlen. Als Franz sie erblickte, ließ er seine Gefährten zurück und lief zu ihnen hin. Hatte er doch ein überschäumendes Herz voller Liebe auch zu den vernunftlosen Geschöpfen. Als er ihnen nahe war, rief er ihnen seinen gewohnten Gruß zu: „Friede sei mit euch!“
Wie staunte er, dass sie nicht auf und davon flogen. Er war außer sich vor Freude und bat sie demütig, Gottes Wort anzuhören. Und er sagte ihnen: „Meine Brüder Vögel, wie müsst ihr euren Schöpfer loben, der euch Federn als Gewand, Fittiche zum Fliegen und alles gegeben hat, was ihr braucht. Wie hat er euch unter allen Geschöpfen erhöht und in der reinen Luft euch den Lebensbereich geschaffen! Weder sät noch erntet ihr und doch schützt er euch und lenkt euch, ohne dass ihr euch um etwas zu kümmern braucht.“

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch