Infopunkt Herbst

Mein Name ist Doris Faymonville und ich begleite Sie durch die teilweise etwas trübe Herbstzeit.

Halloween

Ab ca. 1990 schwappte der irisch-amerikanische Brauch Halloween nach Europa über und erreichte natürlich auch Huppenbroich. Das Treiben begeht das Ende des Sommers, die bösen Geister werden aus den Ställen und Dörfern verjagt. In Huppenbroich werden diese Geister umfangreich vertrieben. Ca. 10 Kindergruppen, gruselig verkleidet, klingeln mit Beginn der Dunkelheit an den Haustüren. Natürlich sind alle Einwohner bestens vorbereitet auf den Spruch:  Süßes oder Saures.

Allerheiligen

Am 1. November gedenken die Gläubigen aller Heiligen. In der Huppenbroicher Kapelle findet die am besten besuchte Heilige Messe des Jahres statt und danach gehen die Gläubigen in einer kleinen Prozession zum Friedhof. Angeführt wird diese Prozession durch den Geistlichen und die Messdiener, die das Kreuz und das Weihwasser tragen.

Vor dem Friedhof warten meistens weitere Personen. Auf dem Friedhof stellen sich die Menschen an die Gräber ihrer Verstorbenen. Nach einem gemeinsamen Gebet segnet der Geistliche jedes Grab. Es ist eine würdige und immer sehr gut besuchte Veranstaltung.

Friedhof

Der Huppenbroicher Friedhof ist ein Gemeindefriedhof. Dennoch kümmert sich der Kapellenverein ganz besonders um die Pflege und Gestaltung des Friedhofs. Er hat die Aufbahrungsstätte gebaut. Er hat auch das Priestergrab mit dem Grabstein, auf dem alle hier beigesetzten Priester, genannt werden, errichten lassen. Natürlich wird das Gelände durch den Bauhof der Gemeinde Simmerath gepflegt, aber auch Privatpersonen legen hier Hand an und zeigen damit „dieser Friedhof gehört zum Dorf“! Ein Dorfbewohner hat z.B. das schmucke Tor gestaltet.

Es gibt ja immer wieder Änderungen im Bestattungswesen. So kann man seit einiger Zeit auch seine Lieben anonym bestatten lassen. Damit dennoch ein Hinweis auf den Verstorbenen vorhanden ist, hat die Gemeinde nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden des Kapellenvereins Hans Keutgen und Jens Wunderlich über Design und Gestaltung eine Steele errichtet, auf der nach Wunsch die Namen erfasst werden.

Der Kapellenverein nimmt die heutige Dorfbegehung durch die Kommission zum Anlass, den lang gehegten Wunsch der Bevölkerung nach einem kleinen Transportwagen auf dem Friedhof zu erfüllen und übergibt die Karre und somit für die Menschen hier im Dorf. Jens Wunderlich übernimmt als Ratsherr unseres Dorfes den Transporter.

St. Martin

Seit Jahrzehnten führen wir den St. Martins Zug in Huppenbroich durch. Schon Wochen vor dem Termin beginnt die Arbeit des St. Martins-Komitees. Männer und Frauen finden sich zusammen, um den Abend zu organisieren. Ein St. Martin aus dem Dorf muss engagiert, die Verantwortlichen für das Feuer müssen benannt werden. Die bunten Tüten für die Kinder müssen gepackt werden. Die Martinsgaben sind für die Kinder des Dorfes umsonst. Die Kosten werden aus der durchgeführten Haussammlung bestritten.

Am festgelegten Termin geht der Zug von der Kapelle zur Wiese vor dem Vereinsheim. Er wird von einer Blaskapelle angeführt, es folgen St. Martin mit seinem Umhang auf einem stattlichen Pferd und die Dorfbewohner aller Altersklassen. Besonders eifrig dabei sind die Kinder, die mit leuchtenden Augen und ihrer Laterne in der Hand dem Heiligen Martin folgen.

Dort brennt schon ein großes Martinsfeuer und hier kommt dann der große Augenblick des Mantelteilens. Die Kinder nehmen begeistert an dem Spektakel teil und auch die Erwachsenen sind für einen kurzen Moment berührt.

Danach geht es zurück ins Dorf in den Saal Ohler, wo es eine Ansprache vom Sprecher des Komitees gibt. Kinder aus dem Dorf zeigen ein kurzes Tänzchen oder Spiel, das Frauen aus dem Dorf mit ihnen eingeübt haben. Danach erfolgt die Ausgabe der bunten Tüten, die mit Süßigkeiten und Obst bestückt sind. Den Senioren wird noch am gleichen Abend der obligatorische Weckmann an der Haustür gebracht.

Ein schöner Brauch, der Alt und Jung zusammenführt und ein Stück gelebter Dorfgemeinschaft präsentiert.

Volkstrauertag

Der Volkstrauertag wird hier in Huppenbroich noch in einem würdigen Rahmen durch die Vereine gestaltet. Nach einem Gottesdienst in der Kapelle gehen die Anwesenden in einer Prozession zum Friedhof, wo sich das Ehrenmal befindet. Der Kranz der Ortvereine wird von den Vertretern des Vereins getragen, der in dem jeweiligen Jahr das Gedenken ausrichtet, und der örtliche Ratsvertreter trägt den Kranz der Gemeinde Simmerath. Auf dem Friedhof gedenkt man der Opfer der Kriege mit einem Gebet und unser Ratsvertreter Jens Wunderlich hält die Gedenkrede, wobei sich der Tenor der Rede in den vergangenen Jahren immer mehr an die Jugend richtete und einen Aufruf zum Frieden in der Welt bildete. Die Kränze werden am Ehrenmal niedergelegt.

In den zwei Wochen vor diesem Gedenktag erfolgt die Kriegsgräbersammlung. In Huppenbroich gibt es erfreulicherweise immer noch Menschen, die sich bereiterklären, dies zu tun. Auch das Spendenaufkommen ist recht hoch in unserem Dorf. Gern kommen die Sammler auch ins Gespräch mit den Menschen und erläutern die Verwendung der Spenden.