Fest der Stimmen und Gefühle

Wie im Flug ging die Konzertstunde vorbei: „SimmFlair“ gastierte in der Huppenbroicher Christkönig-Kapelle.

Der Chor „ SimmFlair “ überzeugt im Rahmen von „Kultur in der Kapelle“ in Huppenbroich mit gefühlvollen Kirchenliedern. Leise Töne und aufbrausende Passagen zeigen Bandbreite des Ausdrucks.

Huppenbroich. Hans Keutgen, der Vorsitzende des Kapellenvereins Huppenbroich, brachte bei der Begrüßung seine Freude zum Ausdruck, dass es gelungen war, „SimmFlair“ für „Kultur in der Kapelle“ am vergangenen Sonntag in der Christkönig-Kapelle zu verpflichten. Ein besonderer Gruß ging an Simmeraths Ortsvorsteher, Stefan Haas, und an Pastor Kerbusch, der seine ehemalige Wirkungsstätte ebenfalls besuchte. Keutgen hob hervor, dass der Chor in den letzten zwei Jahren nach der Übernahme der Leitung durch Gabriele Scheidweiler-Pleines auf 21 Mitglieder angewachsen ist. Die neue Leiterin hat das Ensemble neu strukturiert und dem Sangeskreis einen neuen Namen gegeben.

Mit dem Motto des Nachmittags „Mehr als Worte sagt ein Lied“ übergab Keutgen dann an die Chorleiterin. „Ich bin eine Verfechterin von Kirchenliedern“, verriet diese den Zuhörern. Vor einer gut gefüllten Kapelle bot „SimmFlair“ – ehemals Junger Chor Simmerath – ein Potpourri an geistlichen Liedern, die teilweise auf den vergangenen Frauenweltgebetstagen gesungen wurden. Die Lieder wurden mit einer Frische und Kraft vorgetragen, die ihresgleichen suchte. Dabei wechselten glockenklare Sopranstimmen und tragende Altstimmen sich ab oder brausten gemeinsam auf und nahmen die Zuhörer mit auf ihre Reise. Dem Chor gelang es unter der Führung von Scheidweiler-Pleines, die auf dem Klavier begleitete, die Nachricht der Lieder direkt ins Herz und die Seele des Publikums zu singen.

Lieder wie „Sei behütet“ trug der Chor sanft, anschwellend, kraftvoll und wieder leise, dem Text entsprechend, vor. Die gefühlvollen Darbietungen gingen unter die Haut. Die Sängerinnen strahlten ihre Lust am Singen aus – das kam beim Publikum an. Die Themen Frieden und Gerechtigkeit fanden sich in den Liedtexten wieder.

Hörgenuss mit Querflöte

Ein absolutes Highlight war die Begleitung des Chores auf der Querflöte, perfekt gespielt von Ingo Pleines. Mit der gefühlvollen Untermalung der Lieder durch die Querflöte brillierten die Stimmen der Sängerinnen und verschmolzen mit dem Klang des Instruments. Die Solopassagen mit der Querflöte waren ein Genuss für die Zuhörer.

Die moderne Version von Cantate Dominum ließ die Kapelle erbeben. Die Chorleiterin schlug kraftvoll in die Tasten. 18 Sängerinnen vereint zu einer gewaltigen Stimme erhoben das „gloriam ejus“ und rissen das Publikum mit. „Man braucht keine Popmusik“, erklärte die Chorleiterin, „wir singen Popmusik“. Und ein begeistertes Publikum stimmte ihr zu. Bei dem Lied „Ubi Caritas – wo die Liebe ist, da ist Gott“, präsentierten sich die Sängerinnen als Oberstimmenchor. Gerade bei diesem Lied mit Text aus dem 8. Jahrhundert kommt diese Stimmlage, die nur Kinder- und Frauenchören vorbehalten ist, zum Tragen. Scheidweiler-Pleines erläuterte dazu, dass sie diesen Zweig der Chormusik zukünftig verstärkt in ihre Arbeit mit dem Chor einfließen lassen wird. Die Zuhörer wurden auch mit eingebunden, und ein großer Chor sang und klatschte rhythmisch im Takt.

Die angesetzte Stunde für das Konzert ging wie im Fluge vorbei. Natürlich gab es noch eine Zugabe, ehe Hans Keutgen die Sängerinnen nebst Ehepaar Gabriele Scheidweiler-Pleines und Ingo Pleines verabschiedete.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Gabriele Keutgen-Bartosch