„Das sieht aus, als hätte jemand den Stöpsel gezogen“

Der Dorfweiher in Huppenbroich ist weitgehend vom Gestrüpp befreit, nur am Ufer sprießt das nachgepflanzte Schilf. Derzeit bereitet nur der niedrige Wasserstand des idyllischen Gewässers Ortspolitiker Jens Wunderlich ein wenig Sorge.

Niedriger Wasserpegel am Dorfweiher in Huppenbroich beunruhigt die Bürger. Wenig Zulauf und undichter Boden als Ursachen. Untersuchung in Kürze.

Huppenbroich. „Bis zu 30 Liter Niederschlag in 24 Stunden“ kündigte der Deutsche Wetterdienst gestern auch für die Eifel an. Was wohl die meisten von uns eher nervt, könnte für den Dorfweiher in Huppenbroich wohltuend sein. Denn nach einem sehr trockenen April ist der Wasserspiegel am Dorfmittelpunkt des idyllischen Örtchens bedenklich abgesackt. „Das sieht aus, als hätte jemand den Stöpsel gezogen“, meinte Jürgen Faymonville, direkter Anwohner des Huppenbroicher Dorfweihers. Seine Befürchtung: „Wenn nichts unternommen wird und das Wasser weiter sinkt, liegt der zahlreiche Froschlaich bald auf dem Trockenen und stirbt.“

Jens Wunderlicher, Ratsvertreter für Huppenbroich, aber will es nicht so weit kommen lassen. „Das Problem ist erkannt. Höchstwahrscheinlich sind der trockene April und eine leichte Undichtigkeit des Bodens die Ursache für das Auslaufen des Weihers“, so Wunderlich.

Der Ortspolitiker erinnert an die Zeit, als der Weiher völlig mit Schilf zugewachsen war, so dass man die Wasseroberfläche nicht mehr sah. Deshalb wurde damals ein Landschaftsbauunternehmen beauftragt, das wuchernde Grün zu entfernen und den verschlammten Boden mitsamt Wurzelwerk der Pflanzen abzuziehen. „Dabei ist möglicherweise die Dichtigkeitsschicht des Bodens beeinträchtigt worden“, vermutet Jens Wunderlich. In der übernächsten Woche wird das Unternehmen noch einmal in Huppenbroich anrücken, dies überprüfen und gegebenenfalls nachdichten. „Und dann hoffen wir auf etwas Hilfe von oben, sprich Regen“, deutet Wunderlich auf die beiden Zuläufe, die Grund- und Niederschlagswasser über Seitengräben und ein altes Rohrsystem in den Weiher führen.

Noch Ende März hatte man in Huppenbroich ganz andere Sorgen – da stand das Wasser im Weiher nach dem Winter und der Schneeschmelze bis zur Oberkante Überlauf. Doch der Überlauf funktionierte diesmal, nachdem dessen Rohrsystem, das ins Tiefenbachtal führt, vor einiger Zeit ebenfalls erneuert worden war. Dies war damals notwendig geworden, weil der Weiherpegel stieg und stieg und überlaufendes Wasser bereits in zwei anliegende Grundstückseinfahrten lief.

Der Überlauf hat aber dieses Jahr bereits seine Funktion erfüllt, und nun hoffen alle Huppenbroicher, dass der Weiher bald wieder voll sein wird. Denn der neu gestaltete Dorfmittelpunkt ist wirklich ein wunderschönes Plätzchen zum Verweilen – für alle Bürger, aber auch für die unzähligen Radfahrer, Wanderer, Inline-Skater und Jogger, die hier vorbeikommen. Seit wenigen Tagen sind auf der kleinen Aussichtsplattform am Weiher zwei Bänke installiert, ein Weg umrundet die gepflegte Anlage und die neu gepflanzte Hecke hat erste zarte Triebe.

Der Platz, der in direkter Achse mit dem anderen Dorfmittelpunkt, der Kapelle, verbunden ist, lädt zum Verweilen ein. „Es ist sehr schön geworden“, freut sich Jens Wunderlich und weiß, dass auch in der Bevölkerung – nach anfänglichen Diskussionen – die Dorfgestaltungsmaßnahme als „sehr gelungen“ Akzeptanz erfahren hat.

Nun fehlt den Huppenbroichern also nur noch ein dichter Weihergrund und etwas Wasser zur vollkommenen Dorfidylle. Doch mit Blick auf die Wetterprognosen dürfte das schon bald erledigt sein.

Quelle: Eifeler Zeitung
Bericht und Foto: Heiner Schepp